Gegen die Einrichtung von Ein-Euro-Jobs beim Studentenwerk und für die Schaffung von Vollzeitarbeitsplätzen hat sich der Asta der JLU in einer Presseerklärung ausgesprochen. Hintergrund ist die Einrichtung eines Ein-Euro-Jobs in der Fahrradwerkstatt des Studentenwerks. [...]Weiterlesen beim Gießener Anzeiger
Eine Aktion Gießener Studierender, die sich für eine Festeinstellung des Fahrradmechanikers und gegen die Einführung von Ein-Euro-Jobs eingesetzt hatte, habe mehr als 1000 Unterschriften allein an der JLU gesammelt. Ende Oktober solle nun das Beschäftigungsverhältnis ohne Aussicht auf eine Festeinstellung enden.
Im Gegenteil: Das Studentenwerk suche nun nach Studierenden, die die Fahrradwerkstatt auf 400 Euro Basis übernehmen. [...]
"Erst nutzt das Studentenwerk einen gut qualifizierten Fahrradmechaniker ein halbes Jahr für seine Zwecke aus, profitiert von den Einnahmen der Werkstatt, lässt ihn dabei ein halbes Jahr in der Hoffnung, er könne eine Vollzeitbeschäftigung erhalten und ersetzt ihn dann kurzerhand durch Studierende auf Niedriglohnbasis", kommentiert Kai Dietzel, der Antidiskriminierungsbeauftragte des bundesweiten studentischen Dachverbandes (fzs) die Maßnahmen des Studentenwerkes.
Der Asta der JLU spricht sich "gegen solche menschenverachtende Praktiken aus und fordert das Studentenwerk auf, keine Ein-Euro-Jobber einzustellen, sondern neue Vollzeitbeschäftigungsverhältnisse einzurichten.
Tags: Giessen, Uni Giessen, Studentenwerk, 1-Euro-Jobs.
René Fouquet dokumentiert die Bedingungen der Seminar-Anmeldung für AnglistikstudentInnen an der Uni Gießen. Es ist so überfüllt, dass man sich für die unwichtigen Seminare nach ca. 2 Stunden Wartezeit anmelden kann. Wenn man Glück hat.
Die meisten meiner Kommilitonen - größtenteils Lehrämtler, die an die Didaktik-Seminare wollten, hatten nicht soviel Glück. Sie gehen leer aus. Vielleicht nächstes Semester dann. Oder das Semester drauf. Oder das danach. Hey - die Landeskasse braucht die Gelder aus den "Langzeitstudiengebühren".
Weitere Fotos dieses munteren Treibens gibts bei Flickr.
Aus aktuellem Anlass könnte man sich als Studierende(r) nun überlegen, dass
- ... jede(r) ordnungsgemäss eingeschriebene StudentIn das Recht hat, die dem Studienplan zugrundeliegenden Veranstaltungen ohne Verzögerungen zu besuchen,
- ... jede(r) StudentIn dieses Recht auch in Anspruch nehmen kann - denn es ist keine Frage studentischer Solidarität, die eigenen Seminarplätze jemand anderem zu überlassen, und dadurch Gefahr zu laufen, das eigene Studium zu verlängern,
- ... jede(r) eingeschriebene StudentIn der Uni Gelder einbringt, welche dazu verwendet werden müssen, diesem/dieser StudentIn eine Hochschulausbildung zu ermöglichen,
- ... Studiengebühren von LangzeitstudentInnen erhoben werden, während die Uni gleichzeitig die Bedingungen für eine verlängere Studiendauer schafft,
- ... und die Semesterbeiträge bei anhaltender Tendenz höher sind als jemals zuvor.
Die Uni Gießen will zur Elite dazugehören:
Die Justus-Liebig-Universität (JLU) will im Konzert deutscher Eliteuniversitäten mitspielen. So hat die Hochschule drei Antragsskizzen abgegeben, um in den Genuss der Millionenspritze des Bundes zu kommen. Neben den beiden Graduiertenzentren "Kulturwissenschaften" und "Lebenswissenschaften" strebt die Hochschule eine Förderung des weltweit anerkannten Gießener Schwerpunktes "Herz/Lunge" an. Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Frankfurter Goethe-Universität und der Max-Planck-Gesellschaft in Bad Nauheim bewirbt die JLU sich bei der heute endenden Abgabefrist um Gelder im Rahmen der Förderung von Exzellenzzentren.Weiterlesen beim Gießener Anzeiger.
Der dbb hat sich gegen die Einführung von Studiengebühren für das Erststudium ausgesprochen. Diese stellen grundsätzlich kein Mittel dar, mehr Studierende an die Hochschulen zu bringen und die Studierzeiten nachhaltig zu verkürzen, erklärte der dbb Bundesvorsitzende Peter Heesen am 26. Januar 2005 in Berlin. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte an diesem Tag entschieden, dass die Regelungen zum Studiengebührenverbot nichtig sind, weil sie die Rahmengesetzgebungskompetenz des Bundes überschritten.
Auch in Zukunft müssten Bund und Länder in der Bildung konstruktiv zusammenwirken, mahnte Heesen. Dabei sei es sinnvoll und richtig, bundeseinheitliche Regelungen im Kernbereich „Zugang zum Studium“ einzuführen.
Der dbb appelliere an die Länderregierungen, sozialverträgliche Regelungen für die Aufnahme des Erststudiums zu schaffen, um mehr junge Menschen zu einem Hochschulabschluss zu bewegen, fügte Heesen hinzu. Auch müsse sichergestellt werden, dass die Gebühren in voller Höhe den Hochschulen zufließen, damit diese ihr Leistungsspektrum erweitern und verbessern können.
Bei rückläufigen Geburtenraten liegt der Anteil der Studierenden an einem Altersjahrgang in Deutschland im OECD-Vergleich bei 37 Prozent bei einem OECD-Durchschnitt von 51 Prozent.
dbb
"In den unionsregierten Ländern werden die Gebührenpläne konkreter. Baden-Württemberg legte einen Gesetzesentwurf vor, Nordrhein-Westfalen Eckpunkte. Ausnahmen für Bafög-Empfänger gibt es nicht - im Wahlkampf klang das noch anders. Die Gebührengegner formieren sich neu.", berichtet Spiegel-Online.