Da hilft alles Bezahlen (dieses Semester immerhin knapp 190 EUR) nichts...
Studenten müssen im Stehen essen
Da die Mensa der FH Darmstadt, Standort Dieburg, nicht brandschutzsicher ist - ein Faktum, das allen Beteiligten seit Monaten bekannt ist - dürfen sich dort nicht mehr als 200 Menschen gleichzeitig aufhalten.
Bei über 1000 Studierenden am Standort Dieburg ist dies schlecht möglich, es sei dann, man vergibt 'Essenszeiten' an die Fachbereiche, um die Belastung der Mensa zu 'entzerren', so eine Sprecherin der FH.
Also essen die Studierenden im Stehen, auf der Heizung oder im Gang. Juhu.
Quelle: Darmstädter Echo, eigenes Erleben ;)
Das BAFÖG ist als Hilfe für sozial schwache Schüler und Studenten gedacht. Jeder soll sich ein Studium leisten können. Aufgrund der sehr hohen Zahlen von Antragstellern und BAFÖG Beziehern musste aber in der Vergangenheit das BAFÖG immer wieder abgesenkt werden - soweit, daß es heute fast kaum noch für die elternunabhängige Finanzierung eines Studiums reicht.
Umso schändlicher und umso verwerflicher ist jetzt die Nachricht, daß mehr als 40.000 Schüler und Studenten mit ZINSEINKÜNFTEN von mehr als 100 Euro, also einem großen eigenen Vermögen, dies nicht angegeben haben und den wirklich bedürftigen Schülern und Studenten so mehr als 226 Millionen Euro gestohlen haben.
Angesichts solcher Zahlen werden Proteste gegen Studiengebühren ad absurdum geführt. Wer schon bei der Studienförderung betrügt, schwindelt und erschleicht, kann im Zweifelsfalle beim Anrecht auf ein gebührenfreies Studium nicht mehr auf Glaubwürdigkeit hoffen.
Das geförderte, kostenfreie Erststudium wird so anscheinend von einigen als eine zusätzliche Geldquelle zur staatlichen Finanzierung eines legeren Lebenswandels gesehen.
Das können sich die, die die Kassen des Staates durch Steuern und Abgaben füllen nicht gefallen lassen.
Die Uni Gießen hat mir neulich einen Brief geschrieben, aus dem hervorging, dass ich doch nicht gebührenpflichtig sei. Dummerweise nur habe ich mich bereits als gebührenpflichtiger Student zurückgemeldet, und musste deswegen da heute nochmal hin. Aber alles der Reihe nach:
- Anfang des Jahres wurde mir mein Studienguthaben mitgeteilt.
- Ende Januar gab es an der Uni Gießen eine Info-Veranstaltung der AG Stugug (=Studienguthabengesetz, das sind Mitarbeiter der Verwaltung). Hier sollte erklärt werden, wie man sein Studienguthaben berechnet, bzw überprüft. Der Excel-Sheet, welchen Herr Stefan Prange von der AG Stugug eigens dazu angelegt hatte, berechnete während seiner Präsentation anhand der von ihm selbst gewählten Beispiel-Daten zweimal falsche Studienguthaben, welche ein Semester daneben lagen - sehr zur Erheiterung der Studierenden im Saal.
- Ich legte, wie mir geheissen, einen Widerspruch ein. Denn die AG Stugug hatte versichert, dass jeder Antrag bearbeitet und beantwortet würde.
- Bis Oktober geschah gar nichts, und da das Ende der Rückmeldefrist nahte, fragte ich nach, was aus meinem Widerspruch geworden sei. Auf meine Anfrage hin stellte sich nach knapp 2 Stunden Wartezeit heraus, daß der Widerspruch bislang noch überhaupt nicht bearbeitet wurde, aber die Mitarbeiterin sagte mir, meine Begründung sei ja wohl ein Witz, und ich sei gebührenpflichtig.
- Ich wurde heimgeschickt, um ein Antragsformular für eine Stundung auszudrucken und wiederzukommen.
- Am nächsten Tag ergab sich nach erneuter knapp zweistündiger Wartezeit, dass zumindest meinem Antrag auf Stundung stattgegeben würde.
- Die Uni stundete mir fälschlicherweise(?) sogar ganze 3 anstelle von 2 Semestern.
- Also meldete ich mich als gebührenpflichtiger Student mit einer bewilligten Stundung zurück
- Am letzten Tag der Rückmeldefrist bekam ich dann einen Brief von der AG Stugug, welcher mir mitteilte, dass ich gar nicht gebührenpflichtig sei?!
Siehe auch: Inkompetente, fehlerhafte Erhebung von Studiengebühren in Gießen.
Heute bin ich also in die Uni, um gemäß des Schreibens meinen Status ändern zu lassen, und mich als doch nicht gebührenpflichtiger Student rückzumelden. Herr Weber im Studentensekretariat hielt es leider nur für nötig herumzumotzen, was ich denn bitteschön bei ihm wolle, und dass dieser Brief ja wohl gar nichts mit ihm zu tun hätte. Also bin ich wieder zu den MitarbeiterInnen der AG Stugug. Diese sah sich den Brief, welcher mir im Namen von Herrn Wolfram Koppe, Leiter der AG Stugug, zugeschickt wurde an und sagte mir, das sei ein Fehler. Ich sei gebührenpflichtig. Man werde den Bescheid berichtigen und mir bis morgen zustellen.
Auf meine Frage, wie hoch denn der Anteil Studierender sei, bei denen man in der Lage war ein korrektes Studienguthaben zu ermitteln, antwortete mir die Sachbearbeiterin, dass er sehr hoch wäre. Anhand meiner Erfahrung einer völlig inkompetent wirkenden AG Stugug muss ich davon ausgehen, dass bei der Feststellung der Studienguthaben der Studierenden an der JLU Gießen wiederholt massivst Fehler gemacht wurden. Auch nach über 6 Monaten Bearbeitungszeit verrechnet sich die AG Stugug um eines oder mehrere Semester. In meinem Fall stand angeblich für ein Semester ein Zählerstand von +1, und für das nächste Semester ein Zählerstand von -1 in der Datentabelle. Dabei habe weder irgendwelche Gutschriften bekommen, noch jemals mein Studienfach gewechselt, Urlaubssemster gehabt oder Teilzeit studiert. Mein Fall ist also so geradlinig, wie er nur sein kann. Trotzdem ist die Uni nicht in der Lage, mir ein korrektes Studienguthaben mitzuteilen, selbst ausserhalb der von ihr selbst gesetzten Fristen nicht. An Zufall im Sinne eines Einzelfalles glaube ich hier nicht.
Erinnert sich jemand noch an Operation-Sichere-Zukunft.de, die Propagandaseite der hessischen Landesregierung? Anscheinend wurde die Domain aufgegeben, denn denic gibt diese als unregistriert an. Ob damit die Operation Sichere Zukunft ebenso aufgegeben wurde ist mir nicht bekannt, da die Abschaltung der Domain meines Wissens nach nicht bekannt gegeben wurde. Ist aber auch egal, da sich laut Google eigentlich so ziemlich niemand für diese Site interessiert hat.
Was könnte man nun also sinnvolles mit Operation-Sichere-Zukunft.de anstellen? 8-)
Wer sich die ursprüngliche Site nochmal ansehen möchte, muss hierzu nur http://www.cdu-gg.de/sitsverzeichnis/zukunft/ besuchen. Anscheinend haben sie den Fehler in ihrem Banner wirklich nie bemerkt.
Die Anti-Site operationsicherezukunft.de lebt noch (so halbwegs), nebenbei.
www.Gegen-HHG.de: Nach dem harschen Sozialabbau durch das Zukunftssicherungsgesetz im vergangenen Herbst hat sich die Landesregierung nun dem Demokratieabbau an den hessischen Hochschulen verschrieben.
Kurz vor der Sommerpause legte sie ohne vorherige Anhörungen eine Novelle des Hessischen Hochschulgesetzes (HHG) vor. Nach dem Willen der Landesregierung soll das Gesetz noch in diesem Jahr den Landtag passieren. [...]
Was die Novelle im einzelnen bedeutet:
Die geplante Gesetzesnovelle sieht massive Veränderungen sowohl der akademischen als auch der studentischen Selbstverwaltung vor. So sollen nach dem Willen der CDU-Regierung Entscheidungskompetenzen stärker bei den Hochschulpräsidien oder gar bei der Person des Präsidenten bzw. der Präsidentin der Hochschule zentralisiert werden. Die demokratischen Mitentscheidungsmöglichkeiten von Studierenden sollen weiter massiv eingeschränkt werden. Auch hinsichtlich der Studienorganisation hat die CDU-Regierung gravierende Veränderungen vorgesehen. Neben der Einführung von Bachelor und Master (BA/MA) als reguläre Studienabschlüsse soll für die Hochschulen zukünftig die Möglichkeit bestehen sogenannte "Premium-Master-Studiengänge", inklusive einer Studiengebühr, einzuführen.
Stärkung des Präsidiums
Bereits durch die letzte Novelle des HHG 1997 wurde die Kontrolle über die Finanzen der Hochschulen den Präsidenten übertragen, die zudem in den Senaten und ihren Unterausschüssen den Vorsitz mit Stimmrecht zugesprochen bekommen hatten. Die Zentralisierung der Entscheidungskompetenzen wird mit dem aktuellen HHG-Entwurf hinsichtlich der Entwicklungsplanung der Hochschule und einzelner Studiengänge nahtlos fortgesetzt. So werden die Senate der Hochschulen, zu denen neben einer professoralen Mehrheit auch Vertreter der Studierendenschaft, des universitären Mittelbaus sowie des administrativ-technischen Personals gehören, relevanter Entscheidungsbefugnisse beraubt. Auch die Kompetenzen der Fachbereiche werden zugunsten präsidialer Entscheidungsbefugnisse beschnitten. Der Präsident erhält das Vorschlagrecht für die Besetzung der Dekaninnen-Stellen, starken Einfluss auf die Besetzung der Berufungskommissionen und die Entscheidung über die Berufung auf befristete Professorinnenstellen sowie deren Besoldung.
Die Abschaffung studentischer Mitbestimmung
Die Gremien der akademischen Selbstverwaltung sind auch zurzeit nicht sonderlich demokratisch organisiert. Studierende, als größte Gruppe von Hochschulmitgliedern, sind durchgängig unterrepräsentiert und sehen sich stets mit professoralen Mehrheiten konfrontiert. Doch nun soll den Studierenden auch noch das Bisschen an bestehenden Einflussmöglichkeiten genommen werden. Einerseits geschieht dies durch die Entmachtung der Gremien der akademischen Selbstverwaltung, in denen auch Studierende vertreten sind. Auf der anderen Seite ist die faktische Zerschlagung der Verfassten Studierendenschaften geplant. Konkret äußert sich dies im Gesetzesentwurf an zwei Punkten: Die Befugnis über die Entscheidung, wie die studentische Mitbestimmung organisiert ist, wird der Autonomie der Hochschulen überlassen, wobei dies nicht etwa die Studierenden sondern die Senate in der Grundordnung der Hochschule regeln . Zum anderen ist vorgesehen in die Finanzautonomie der Studierendenschaften einzugreifen und die Verfügbarkeit über die studentischen Beiträge von der Wahlbeteiligung bei den studentischen Wahlen abhängig zu machen. Dies würde für viele Hochschulen bedeuten, dass unabhängige Beratungsangebote, die Unterstützung studentischer Projekte im Bereich der Weiterbildung, kulturelle Veranstaltungen, Fachschaftsarbeit, Erstsemesterbetreuung, politische Bildungsarbeit und viele andere Arten studentischen Engagements in weiten Teilen schlichtweg abgeschafft würden.
- Mike's Blournal: Vollversammlung an der Uni Marburg
- Asta Marburg: Studentische Vollversammlung der Uni Marburg positioniert sich klar gegen Studiengebühren und für den Erhalt der Verfassten Studierendenschaft
- Asta Marburg: Vollversammlung spricht sich gegen HHG-Novelle und für ein gebührenfreies Studium aus (Resolution)
- Amidasu: "Voll"versammlung (Uni Gießen)
- Asta Gießen: Vollversammlung spricht sich gegen Studiengebühren und für den Erhalt der Verfassten Studierendenschaft aus
Das Land Hessen schwächt die Leistungskraft der Technischen Universität Darmstadt. Diese Klage hat TU-Präsident Johann Dietrich Wörner am Donnerstag erneuert, nachdem er schon tags zuvor bei der Anhörung zu seiner Wiederwahl drastische Stellenkürzungen angekündigt hatte.
Wörner will diese Drohung auch als ?Hilferuf an das Land Hessen“ verstanden wissen. Statt die neue Modellhochschule Darmstadt, die als erste in Deutschland volle Autonomie erhält, besonders zu fördern, sei sie bei den Mittelkürzungen des Landes besonders schlecht weggekommen. Anstelle der 44 Millionen Euro zusätzlicher Finanzausstattung, wie sie sich aus dem Kriterienkatalog des Landes ergeben und auch zugesagt gewesen seien, bekomme die TU Darmstadt nun, wenn überhaupt, allenfalls eine halbe Million. [...]
Dadurch klaffe im Haushalt eine Lücke von 18 Millionen Euro, was etwa 250 Stellen aus allen Bereichen entspreche. Weiterlesen bei Echo Online, 21.10.2004
Der Technischen Universität Darmstadt (TUD) fehlen in ihrem aktuellen Haushalt 18 Millionen Euro. Nach Ansicht des Uni-Präsidenten Johann-Dietrich Wörner ist die Politik an der Finanzmisere schuld.
Politik soll Bildung ernster nehmen
?Das entspricht umgerechnet 250 Stellen, etwa zehn Prozent unseres Personalbestandes“, sagte Wörner am Donnerstag. Er forderte die Landesregierung auf, ihren Politik-Schwerpunkt Bildung ernst zu nehmen.
Die TUD bekomme 2004 rund 173 Millionen Euro an Landesmitteln, nach den Förderkriterien der Regierung stünden ihr jedoch 217 Millionen Euro zu. [...]
Erst Ende September habe die Landesregierung in ihrem Zukunftsprogramm diese Gelder gestrichen. ?Da waren aber viele Projekte bereits auf den Weg gebracht,“ sagte Wörner. Weiterlesen bei HR Online, 21.10.2004
Auf Studis-Online setzt sich O. Iost differenziert mit den Argumenten PRO (nachgelagerten) Studiengebühren auseinander:Wenn um Studiengebühren gestritten wird, geht es immer auch um die soziale Gerechtigkeit. War es früher vor allem ein Punkt der Gegner von Studiengebühren, haben inzwischen die Befürworter eine Argumentation entwickelt, die gerade das Gegenteil behauptet, nämlich dass erst Studiengebühren zu sozialer Gerechtigkeit führen. Warum soziale Gerechtigkeit und Studiengebühren nicht zusammenpassen, sollte hier nachgelesen werden.