Die Uni Gießen hat mir neulich einen Brief geschrieben, aus dem hervorging, dass ich doch nicht gebührenpflichtig sei. Dummerweise nur habe ich mich bereits als gebührenpflichtiger Student zurückgemeldet, und musste deswegen da heute nochmal hin. Aber alles der Reihe nach:

  • Anfang des Jahres wurde mir mein Studienguthaben mitgeteilt.
  • Ende Januar gab es an der Uni Gießen eine Info-Veranstaltung der AG Stugug (=Studienguthabengesetz, das sind Mitarbeiter der Verwaltung). Hier sollte erklärt werden, wie man sein Studienguthaben berechnet, bzw überprüft. Der Excel-Sheet, welchen Herr Stefan Prange von der AG Stugug eigens dazu angelegt hatte, berechnete während seiner Präsentation anhand der von ihm selbst gewählten Beispiel-Daten zweimal falsche Studienguthaben, welche ein Semester daneben lagen - sehr zur Erheiterung der Studierenden im Saal.
  • Ich legte, wie mir geheissen, einen Widerspruch ein. Denn die AG Stugug hatte versichert, dass jeder Antrag bearbeitet und beantwortet würde.
  • Bis Oktober geschah gar nichts, und da das Ende der Rückmeldefrist nahte, fragte ich nach, was aus meinem Widerspruch geworden sei. Auf meine Anfrage hin stellte sich nach knapp 2 Stunden Wartezeit heraus, daß der Widerspruch bislang noch überhaupt nicht bearbeitet wurde, aber die Mitarbeiterin sagte mir, meine Begründung sei ja wohl ein Witz, und ich sei gebührenpflichtig.
  • Ich wurde heimgeschickt, um ein Antragsformular für eine Stundung auszudrucken und wiederzukommen.
  • Am nächsten Tag ergab sich nach erneuter knapp zweistündiger Wartezeit, dass zumindest meinem Antrag auf Stundung stattgegeben würde.
  • Die Uni stundete mir fälschlicherweise(?) sogar ganze 3 anstelle von 2 Semestern.
  • Also meldete ich mich als gebührenpflichtiger Student mit einer bewilligten Stundung zurück
  • Am letzten Tag der Rückmeldefrist bekam ich dann einen Brief von der AG Stugug, welcher mir mitteilte, dass ich gar nicht gebührenpflichtig sei?!

Siehe auch: Inkompetente, fehlerhafte Erhebung von Studiengebühren in Gießen.

Heute bin ich also in die Uni, um gemäß des Schreibens meinen Status ändern zu lassen, und mich als doch nicht gebührenpflichtiger Student rückzumelden. Herr Weber im Studentensekretariat hielt es leider nur für nötig herumzumotzen, was ich denn bitteschön bei ihm wolle, und dass dieser Brief ja wohl gar nichts mit ihm zu tun hätte. Also bin ich wieder zu den MitarbeiterInnen der AG Stugug. Diese sah sich den Brief, welcher mir im Namen von Herrn Wolfram Koppe, Leiter der AG Stugug, zugeschickt wurde an und sagte mir, das sei ein Fehler. Ich sei gebührenpflichtig. Man werde den Bescheid berichtigen und mir bis morgen zustellen.
Auf meine Frage, wie hoch denn der Anteil Studierender sei, bei denen man in der Lage war ein korrektes Studienguthaben zu ermitteln, antwortete mir die Sachbearbeiterin, dass er sehr hoch wäre. Anhand meiner Erfahrung einer völlig inkompetent wirkenden AG Stugug muss ich davon ausgehen, dass bei der Feststellung der Studienguthaben der Studierenden an der JLU Gießen wiederholt massivst Fehler gemacht wurden. Auch nach über 6 Monaten Bearbeitungszeit verrechnet sich die AG Stugug um eines oder mehrere Semester. In meinem Fall stand angeblich für ein Semester ein Zählerstand von +1, und für das nächste Semester ein Zählerstand von -1 in der Datentabelle. Dabei habe weder irgendwelche Gutschriften bekommen, noch jemals mein Studienfach gewechselt, Urlaubssemster gehabt oder Teilzeit studiert. Mein Fall ist also so geradlinig, wie er nur sein kann. Trotzdem ist die Uni nicht in der Lage, mir ein korrektes Studienguthaben mitzuteilen, selbst ausserhalb der von ihr selbst gesetzten Fristen nicht. An Zufall im Sinne eines Einzelfalles glaube ich hier nicht.

# Mittwoch, 10. November 2004, 13:06, von moe in Giessen

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moe kommentierte am Freitag, 19. November 2004, 14:26:
Falls es wen interessiert

Den Widerruf/Berichtigung des Bescheids, welchen ich gleich am nächsten Tag erhalten sollte (ich fragte extra nach, ob das denn diesmal auch wirklich passieren würde), habe ich bis heute nicht erhalten!
Langsam fragt sich doch wirklich, wer eigentlich die Schmarotzer an dieser Uni sind...

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