FH kommt mit Bescheiden nicht nach - Studierende verärgert
Heidrun HelwigGIESSEN. Kritik gab es von Beginn an. Erst von den Studierenden, die keineswegs erfreut waren, für nur zu oft überfüllte Hörsäle auch noch Studiengebühren zu zahlen. Dann aber auch von den Verwaltungen der Hochschulen, die davor warnten, dass die vorgegebene Zeit für die Umsetzung des Studienguthabengesetzes - besser bekannt unter dem freundlichen Namen StuGuG - viel zu knapp kalkuliert ist. Und genau das bewahrheitet sich nun in der Praxis. An der Fachhochschule Gießen-Friedberg (FH) etwa kommen die Mitarbeiter kaum mehr nach und "saufen geradezu ab". Deshalb haben die Studierenden der Hochschule noch immer keine Gebührenbescheide erhalten. Obgleich das Wintersemester bereits in der vergangenen Woche begonnen hat. Vor allem aber ärgern sich Langzeit- und Zweitstudierende der FH darüber, dass ihnen noch immer nicht die neuen Studienausweise übersandt wurden. Die gelten nämlich nicht nur als Semesterticket und ermöglichen die kostenfreie Nutzung von Bus und Bahn, sondern bringen auch im Kino, Theater oder beim Friseur ansehnliche Rabatte.
Ähnliche Probleme mit den Bescheiden hatte es auch im vergangenen Sommersemester gegeben, gleichwohl hatte die FH allen Studierenden die Unterlagen rechtzeitig zugesandt. Ohne dass zuvor die fällige Gebühr von 500 gezahlt werden musste. "Das war im Sommersemester eine Ausnahme", sagt FH-Vizepräsident Hajo Köppen im Gespräch mit dem Anzeiger. Denn nachdem das StuGuG reichlich "überstürzt" eingeführt worden sei, habe es einige Zeit gedauert, bis alle Studienguthaben festgestellt und die Bescheide verschickt werden konnten. "Deshalb durften sich alle immatrikulieren, auch wenn sie die Gebühren noch nicht gezahlt hatten." Und 200 haben das bis heute nicht getan, sagt Köppen. Weiterlesen beim Gießener Anzeiger vom 9.9.
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) begrüßt den überparteilichen Vorstoß des Mitgliedes des CDU-Bundesvorstandes, Barbara von Wnuk-Lipinski, den Artikel 20 des Grundgesetzes ergänzen zu wollen. Ihre Forderung, den Staatsausgaben für Bildung und Erziehung Vorrang vor allen anderen Etats zu geben, da Deutschland mit seinem Bildungsanteil an den Staatsausgaben sowieso noch unter dem OECD-Schnitt liege, könne das Deutsche Studentenwerk uneingeschränkt unterstützen. "Für den Bereich der Bildung würde diese Gesetzesänderung eine langfristige finanzielle Planungssicherheit bedeuten", sagte der Generalsekretär des DSW, Achim Meyer auf der Heyde.
"Die heranwachsende Generation ist die Zukunft Deutschlands und bedarf einer vorrangigen Unterstützung", so der Generalsekretär weiter. Es sei wichtiger denn je,...Weiterlesen beim IDW online
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat am Mittwoch in Berlin eine grundsätzliche Reform der Hochschulfinanzierung vorgelegt, um eine qualitätsvolle Ausbildung gewährleisten zu können. Er orientiert sich an dem Finanzierungsmodell, das den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ermöglicht. Außerdem seien in Zukunft Studiengebühren unumgänglich.Weiterlesen beim Deutschlandradio Berlin oder den Beitrag als mp3 hören.
Nach der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg können sich Bürger über Volksinitiativen oder Volksbegehren direkt in die Rathauspolitik einmischen. Von diesem Recht haben Studierende der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik Gebrauch gemacht, als sie im vergangenen Herbst die Volksinitiative "Volksuni - Rettet die Bildung" gestartet haben. (...) Außerdem fordert die Volksinitiative, dass Senator Dräger seine Studiengebühren zurücknimmt. In Hamburg müssen Langzeitstudierende seit dem Sommersemester 500 Euro Studiengebühren bezahlen. Daneben verlangen die Studierenden ein nachfrageorientiertes Studienplatzangebot: Es sollen so viele Studienplätze angeboten werden wie Bewerber da sind.
Wissenschaftssenator Dräger (...) kündigte (...) aber an, das Hamburger Verfassungsgericht anzurufen. Er sieht in den Forderungen zu den Studiengebühren und zum Studienplatzangebot einen Eingriff in das Haushaltsrecht, der einer Volksinitiative nicht erlaubt ist.Der ganze Beitrag bei Campus & Karriere, dem werktäglichen Magazin für Hochschule und Karriere im Deutschlandfunk vom 17.8.2004
Absage an Kristina Köhler
Jusos: Auch die nachgelagerten Studiengebühren sind absolut unsozial
Vom 10.08.2004 red. "Studiengebühren sind immer unsozial", sagte der Vorsitzende der Wiesbadener Jungsozialisten in der SPD, Dennis Borowski und reagierte damit auf die jüngsten Äußerungen der CDU-Bundestagsabgeordneten Christina Köhler (das "Tagblatt" berichtete gestern über entsprechende Vorschläge der jungen Parlamentarierin).
Das von Kristina Köhler als fortschrittlich gepriesene Modell der nachgelagerten Studiengebühren lehnt der Wiesbadener SPD-Nachwuchs entschieden ab...Weiter beim Wiesbadener Tagblatt.