Wir, die Unterzeichner/innen, sind besorgt über die aktuellen Entwicklungen und geplanten Umstrukturierungen am Institut für Politikwissenschaft der Universität Marburg. Sie hätten Konsequenzen
auch weit über Marburg hinaus.

Die Philipps-Universität und ihr politikwissenschaftliches Institut erlangten internationale Bekanntheit durch die Tradition kritischer Wissenschaft, die Wolfgang Abendroth hier vor über fünfzig Jahren begründete und die bis heute durch seine Schüler fortgesetzt und
weiterentwickelt wurde. Wir haben gehört, dass nun der Lehrstuhl Prof. Dr. Frank Deppes, der im vergangen Jahr als letzter Abendroth-Schüler emeritiert wurde, gestrichen werden soll. Auch die zuvor vakant gewordenen Stellen der Schüler Abendroths wurden nicht in dieser Tradition besetzt. Mit der geplanten Streichung würde diese erfolgreiche und bedeutende Geschichte kritischer Forschung beendet werden.

Seit Anfang der neunziger Jahre steht das Marburger Institut für Politikwissenschaft insbesondere aufgrund der Forschungsarbeit Frank Deppes und JProf. Dr. Hans-Jürgen Bielings und der von ihnen geleiteten Forschungsgruppe Europäische Integration (FEI) für eine kritische Europaforschung, wie sie so an kaum einem anderen Ort betrieben wird.
Besonders wichtig ist dabei, dass die Forschungsgruppe und ihre Mitglieder in der Verbindung von Regulationstheorie und Internationaler Politischer Ökonomie (IPÖ) einen innovativen Forschungsansatz vertreten.

Der Lehrstuhl Deppe steht zudem für ein breites thematisches Forschungsspektrum, das neben Untersuchungen zur Geschichte der politischen Theorie, zahlreiche Veröffentlichungen etwa zu gewerkschaftlichen Fragen und zur internationalen Politik einschließt.
Daran, dass gerade der Forschungsansatz der IPÖ in einer globalisierten Welt von wachsender Bedeutung ist, haben wir keinen Zweifel. Umso mehr irritiert uns, dass er an der Universität Marburg offensichtlich nicht mehr erwünscht ist. Zudem schlägt die Berufungskommission mit Dr. Dieter Plehwe einen Nachfolger vor, der die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortführen und durch eigene Arbeitsschwerpunkte produktiv und innovativ weiterentwickeln könnte.

Die Vorgänge in Marburg stehen nicht für sich allein, sondern finden im Kontext der aktuellen Umstrukturierung der deutschen Hochschullandschaft statt und sind damit auch für andere Hochschulen von größter Bedeutung.
An deutschen Hochschulen wurden in den letzten Jahren zahlreiche Stellen mit kritischem Profil gestrichen, so z.B. am Institut für Gesellschaftswissenschaften in Frankfurt ebenso wie am Otto-Suhr-Institut an der Freien Universität Berlin. Die Freiheit eines Wissenschaftssystem erweist sich nicht zuletzt an der Vielfalt der angebotenen Lehrmeinungen. Sie ist an vielen Instituten bereits verloren gegangen.

Diese Entwicklung steht im Gegensatz etwa zum angelsächsischen Standard.
Insbesondere in den USA und in Großbritannien nimmt kritische Wissenschaft einen selbstverständlichen Platz ein und genießt in der Fachwelt eine hohe Wertschätzung (z.B. New York, Chicago, Berkeley,
Baltimore, Toronto, Sussex, Lancaster, Leeds). Kritische Forschung und Lehre tragen wesentlich zum internationalen guten Ruf angelsächsischer Hochschulen bei.

Auch bei der anstehenden Entscheidung in Marburg geht es nicht zuletzt darum, ob Pluralismus und kritische Wissenschaft weiterhin ihren Platz in der deutschen Hochschullandschaft haben. Wir fordern deshalb den
Präsidenten der Philipps-Universität Marburg auf, die Entscheidung der Berufungskommission zu berücksichtigen und Herrn Dr. Plehwe sofort zu berufen und keine weiteren Stellenstreichung – insbesondere im Bereich der kritischen Politikwissenschaft – vorzunehmen!
online unterzeichnen unter http://www.kritische-wissenschaft.de.vu/

Von _mike_ um 20:42 in Kritisches | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

Die Bundesregierung hält ungeachtet der gesunkenen Studienneigung unter den jungen Menschen an ihrem Ziel fest, künftig 40 Prozent eines Jahrgangs zum Hochschulstudium zu führen. [...] Nach einer Umfrage des Hochschul-Informationssystems (HIS) gibt jeder vierte junge Mensch, der trotz Abitur oder Fachhochschulreife auf ein Studium verzichtet, als Grund die neuerdings in einigen unionsgeführten Bundesländern erhobenen Studiengebühren an.
Quelle: heise online - Bundesregierung will weiterhin 40 Prozent Studienanfänger

Also, ich weiss ja nicht..., aber für mich scheint das so, als ob eine höhere Studienanfängerquote und Studiengebühren gleichzeitig womöglich nicht vereinbar wäre...

Von _mike_ um 18:34 in Kritisches | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

Eine aktuelle deutschlandweite Studie, die von Marktforschern der Universität Hoffenheim durchgeführt wurde, zeigt freilich, wie weit die ministeriellen Einschätzungen [Anm. von Mike: bezüglich der Verwendung der eingenommenen Gelder durch Studiengebühren] von der Realität entfernt sind. Demnach bewerten Studierende die vermeintlichen Verbesserungen mit "mangelhaft" bis "schwach befriedigend". 79 Prozent gehen gar davon aus, dass ihre Hochschule noch gar keine Maßnahmen zur Verwendung der Studiengebühren getroffen hat. Fast eben so viele (71 Prozent) glauben nicht, dass ihr Geld irgendwann einmal zur Verbesserung der Studienbedingungen beiträgt [...]"
Quelle: TP - Studiengebühren zahlen oder gehen

Von _mike_ um 09:55 in Kritisches | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

Bis Donnerstag wurden 62.500 Unterschriften gesammelt. Damit wurde die erforderliche Mindestzahl um das Anderthalbfache übertroffen, so die Initiatoren. Hessens DGB-Chef Stefan Körzell sprach in Wiesbaden von einem "deutlichen Signal gegenüber der Landesregierung" und forderte, die Gebühren bis zur Entscheidung des Staatsgerichtshofs auszusetzen. Quelle: HR online

Die FR spricht in ihrem Kommentar gar von einem Ritterschlag für Studenten:Die Reaktion kam prompt, und sie kam in der erwarteten Tonlage. Kaum hatten die Studenten mitgeteilt, dass es ihnen mühelos gelungen ist, die für ihre Verfassungsklage gegen Studiengebühren benötigten Unterschriften zu sammeln, meldete sich die CDU-Fraktion im Landtag zu Wort und bot eine vollkommen andere Interpretation der Fakten an. Obwohl die Gegner der zum Wintersemester eingeführten Gebühren mehr als 60 000 Signaturen vorweisen können, hieß es von den Christdemokraten, die Aktion sei "schleppend verlaufen" und die Initiatoren seien von einer breiten Zustimmung der Bevölkerung "meilenweit entfernt".

Vermutlich werden sich die Studenten, die in den vergangenen Wochen und Monaten mit viel Herzblut für die Unterschriften geworben haben, die Presseerklärung der CDU gerahmt ins Asta-Büro hängen...
Quelle: FR vom 1.6.2007

Und - hängt sie?

Von heinrich um 11:42 in Kritisches | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

Die Hessische Landesregierung startet die Initiative HESSENCAMPUS. Es soll Bildung und Weiterbildung im Gießkannenprinzip der Allgemeinheit angedeihen lassen.
Doch wie verträgt sich dieses Prestige-Projekt mit der Einführung von Studiengebühren?

Ob wohl auch bald auf dem Hessencampus Studiengebühren eingeführt werden?


 
 

Telepolis hat einen sehr interessanten Artikel über die Studiengebührensituation in Großbritannien und hebelt in diesem Artikel gekonnt die Propaganda der Studiengebührenbefürworter aus. In dem Artikel wird genauer untersucht, inwiefern die gestiegene Zahl der Studienanfänger in England - trotz der steigenden Studiengebühren - tatsächlich zu verstehen ist. Denn der Schnellschuss, dass "höhere Gebühren die Studenten nicht fernhalten" ist so schnell, wie er schwachsinnig ist. Ganz im Gegenteil zeigt der Artikel, wie sehr Bildung heutzutage auf wirtschaftliche Verwertbarkeit reduziert wird und somit die Wissensgesellschaft immer mehr zerbröckelt.

"Aus der Zunahme der Studenten im ersten Jahr nach der Einführung der saftigen Studiengebühren lässt sich allerdings wohl nicht absehen, ob sie nicht in Zukunft doch junge Menschen, die nicht aus einem wohlhabenden Elternhaus stammen, vom Studium abschrecken werden. [...] Dass weniger Menschen aus den unteren Schichten die Möglichkeit haben werden, über Bildung aufzusteigen, dürfte jedoch eine Folge von weiter erhöhten Studiengebühren sein. Damit sinkt die Chancengleichheit und wird die sich sowieso auch in Großbritannien verbreiternde Kluft zwischen Armen und Reichen noch vertieft. [...] Möglicherweise zeigen sich auch schon jetzt die ersten Folgen. Die Erstsemester haben sich nämlich vorwiegend für wissenschaftliche und wirtschaftliche Studiengänge angemeldet. [...] Man richtet sich also auf solche Studiengänge ein, bei denen größere Aussicht besteht, danach auch wirklich sicher und gut Geld verdienen zu können. Ob das aber langfristig die geistigen Grundlagen einer Wissensgesellschaft stärkt und sie nicht eher erodiert, wird man absehen müssen."
Quelle:TP: Trotz hoher Studiengebühren mehr Studenten

Von _mike_ um 20:57 in Kritisches | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

24.01.2007 Hamburg (ots) - Studiengebühren könnten die niedrige Geburtenrate bei Akademikerinnen weiter senken. Zu diesem Schluss kommt der Flensburger Bildungsforscher Gerd Grözinger in der ZEIT. Weil zur Zahlung der Gebühren aufgenommene Kredite genau in der Lebensphase getilgt werden müssten, in der junge Frauen sich gewöhnlich für Kinder entscheiden, würden viele von ihnen in Zukunft eher auf Nachwuchs verzichten.

Nach einer Modellrechnung von Grözinger bekommen Frauen ihre Kinder zu hohen Anteilen im Alter zwischen 27 und 35 Jahren. Im Regelfall aber würden Frauen mit 26 mit dem Studium fertig und müssten dann etwa einen 10.000-Euro-Kredit bis in das 31. Lebensjahr abzahlen. Bei Männern sei die Lage noch gravierender, denn potenzielle Väter seien stärker als Frauen erst zu Kindern bereit, wenn sie sich wirtschaftlich abgesichert fühlen.

Eine Unterbrechen der Rückzahlung für die Zeit der
Familiengründung sei auch wenig attraktiv, da die Zinsen bei den meisten Krediten weiter liefen.

In den USA haben sich Studiengebühren bereits in einer stark unterdurchschnittlichen Geburtenrate unter Akademikerinnen niedergeschlagen. "Studiengebühren in dieser harten Form scheinen ein effektives Verhütungsmittel darzustellen", sagt Gerd Grözinger.

Quelle: ZEIT Nr. 5 vom 25. Januar 2007

Von heinrich um 13:58 in Kritisches | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

Hallo,

aus aktuellem Anlass:

Der legendäre Diskussionskreis

"The Return Of The Jedi - Längerfristige Strategien der widerständigen Kräfte und Utopische Gedankenspiele mit Blick auf die revolutionäre Action 2010"

wird wiederbelebt! Und zwar ab dem 19.1.07 am Rande des Hochschulkongresses "get up, stand up" in Frankfurt am Main, auf dem Campus Bockenheim!

Das offizielle Programm des Kongresses findet ihr unter

http://www.getupstandup-kongress.de/

Der Diskussionskreis läuft diesmal unter der Überschrift:

"The Dark Side Of The Force
- Kritisches zum Kongress -
was wird hier eigentlich (nicht) besprochen?"

Er wird wahrscheinlich am Freitag, den 19.1.07, ab 22.00 Uhr, parallel zum Kulturprogramm, seinen Anfang finden.

Im letzten Jahr startete der Diskussionskreis auf dem Landescamp in Gießen, um auf dem Landescamp in Wiesbaden weitergeführt zu werden, die Ergebnisse wurden außerdem auf den ProtestKulturTagen vorgetragen. Laut Augenzeugen wurden manche der vorgetragenen Ergebnisse und Statements so nur selten oder noch gar nicht in anderen Gruppen erwähnt.

Die Ergebnisse wurden online unter

http://jetzt.sueddeutsche.de/clubs/posting/52322

festgehalten, aber ich poste sie hier nochmal komplett.

Die neuen Ergebnisse werden dann hier festgehalten, damit ein einfacherer Link entsteht und damit die Sueddeutsche nicht unnötig gepusht wird.

Also kommt alle vorbei und beteiligt euch :-)


Diskussionskreis

The Return Of The Jedi
Längerfristige Strategien der widerständigen Kräfte und Utopische Gedankenspiele mit Blick auf die revolutionäre Action 2010

Gar kein plan vs etwas Plan vs Überplan

Idee: heutige 13-14jährige HEUTE auf ihre (zukünftige) Situation aufmerksam machen
Problem: Desinteresse der Betroffenen

Auf der „linken“ Seite (PDS, Teile SPD, WASG, Gewerkschaften) ist KEINE langfristige STRATEGIE erkennbar

APO vs Parteien und aktueller Parlamentarismus

Problem: Mobilisierung und Vernetzung der verschiedenen Gruppen (in D vs France)

APO-Organisation...wie !?

ZIELE DER BEWEGUNG für solidarität und freie bildung:

- Kostenfreies Bildungssystem von der Geburt bis zum Tod, fortschrittlicher KiTas, Schulen, Hochschulen, Ausbildungssysteme
- Solide soziale Absicherung für alle (anti-hartz 4)
- Finanziert durch ein gerechtes Steuersystem

The Return Of The Jedi II

Die Bewegung ist NICHT anti-kapitalistisch, genauso wenig wie Anti-CPE-Bewegung in Frankreich. Dies wird in der BRD vor allem durch die Forderung nach einem gerechteren Steuersystem deutlich.


The Return Of The Jedi II


Campus Camp 2007

Verhandlungen VS “Hart Bleiben“

Parl. Opposition “festnageln“ in öffentl. Veranstaltungen

Kriegt SPD “Angst“ vor Protesten ?

SPD sollte protestierende Gruppen “ernstnehmen“ VS Protestis als “Wahlhelfer“ für parl. Opposition

Nächstes Landescamp

The Return of the Jedi III

Auf allen Ebenen aus allen rohren feuern

- Klagen (Verfassung)
- Boykott
- Demos u. Podiumsdiskussionen
- Parteien u. Gewerkschaften
- Allg. Öffentlichkeitsarbeit u. Internet
- Sozial engagierter Vereine – auch Sportvereine
- Schulen u. KiTas
- Andere Ebenen u. APO

Mod. Benny the penny: these:

Die einzige chance auf reelle evtl. umfassende Möglichkeit zur Veränderung liegt in der Selbstorganisation… Schlussfolgerung: es ist relativ egal, wie viele leute mitmachen, zu starten ist wichtiger !!!

May the force be with you…..mod fertig….

Fronten klären

Oligarchie VS Demokratie

The Return of the Jedi IV

Gleichzeitig APO UND i.d. Parlamenten
….ParlamentsmitgliederInnen nehmen in der APO teil

Auenland als Utopie (LOTR)

Der Diskussionskreis wurde auf dem letzten Vernetzungstreffen in Wiesbaden am 20.8.06 weitwergeführt, hier die Ergebnisse:

The Return of the Jedi V

Dunkle Seite formiert sich es gibt Gerüchte über einen Gegen AK The Return of the Sith

Problem ist, zu viele verschiedene Meinungen, Linke ist uneinig

2008: Schwarz-Gelb verhindern in Hessen, Rot-grün unter Druck setzen

von Schule direkt in 1-Euro-Jobs

Massenarbeitslosigkeit ist politisch gewollt (mod-these)

Was ist Strategie der CDU !?

Dass sich was verändert, hängt von ProtagonistInnen der Bewegung


The Return of the Jedi VI

Leute kämpfen nicht zusammen wie in Frankreich

Mit Ärzten solidarisieren

Info-Kampagne, Aufklärung

Leute sehen die Zusammenhänge nicht, ihnen fehlt die Bildung

Arbeitslosengewerkschaft

Einklagbares Recht auf Teilzeit

Überstundenverbot

Parteien braucht mensch nicht wirklich ernstzunehmen, es geht ihnen nur um Macht, Mandate, Stimmen und Geld, nur 3% der Bevölkerung sind in Parteien organisiert

The Return of the Jedi VII

Dunkle Seite soll´s Maul halten

Darth Maul kann nach Hause gehen

APO hat keine Öffentlichkeit

Eigene Medien VS offizielle, selektive und zensierende Medien

Jimi Hendrix: zur dunklen Seite !?

Juli is zum kotzen

(populäre) Bands ansprechen, SOLI-SAMPLER
Wahlausschuß für APO-Parlament

Konservative will keiner

The Return of the Jedi VIII

(mod-these.) Apo hat zwei Riesen-Aufgaben: Vernetzung u. Zusammenarbeit der betroffenen gesellschaftl. Gruppen UND AUFKLÄRUNG

Die sich ausdehnende Unterschicht

Know your Enemy: Oberschicht, Großkapital, Polit-Elite

Gorbi u. Rote Armee als Joker

Schwarze Messen für Reanimationen von Cobain, Morrison, Joplin, Hendrix

Alle sind betroffen, die nicht wirklich dicke Asche haben.

Jedi-Ritterkreis geht WEIDA !!!

Von striking back um 23:28 in Kritisches | 1 Kommentar | Kommentieren

 
 

Ein interessanter, wenn auch etwas längerer Aufsatz über die Veränderungen im deutschen Hochschulwesen, mit Blick auf Eliteförderung und sozialer Selektion sowie Vergleiche mit US-Hochschulen.

zu finden unter:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=1974#more-1974

Von striking back um 23:14 in Kritisches | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) kritisiert die in Hessen geplanten Studiengebühren. (...)
"Hessen scheint eine Überbietungsspirale in Gang setzen zu wollen, die eindeutig zu Lasten der Studierenden geht", kritisiert Meyer auf der Heyde. Die Schulden aus BAföG-Darlehensanteil und Studiengebühren-Kredit sollen in Hessen erst bei 17.000 Euro gedeckelt werden. Das sind 7.000 Euro mehr als etwa in Nordrhein-Westfalen (10.000) und immerhin 2.000 Euro mehr als in Baden-Württemberg (15.000). Meyer auf der Heyde kommentiert: "Auch hier will man in Hessen offensichtlich eine fragwürdige Spitzenposition gegenüber anderen Ländern einnehmen." Sein Fazit: "Hessen wird seiner sozialpolitischen Verantwortung gegenüber den Studierenden, wie sie das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zu Studiengebühren von den Ländern fordert, nicht gerecht."
Der DSW-Generalsekretär erinnert an die sozialpolitischen Auflagen aus Karlsruhe: Die Länder müssen, so sie denn Studiengebühren einführen wollen, gleiche Bildungschancen gewährleisten, Mobilitätshemmnisse vermeiden und die Belange einkommensschwacher Bevölkerungskreise berücksichtigen. "Gerade diese letzte Auflage des Bundesverfassungsgericht sehen wir in Hessen nicht erfüllt", sagt Meyer auf der Heyde.
Quelle: Pressemeldung des Deutschen Studentenwerkes

Von heinrich um 15:22 in Kritisches | 0 Kommentare | Kommentieren