Wem oder was schadet es, wenn deutsche Hochschulabsolventen im Durchschnitt zwei Jahre älter sind als ihre französischen oder amerikanischen Kollegen? Die in diesem stets leicht panisch vorgetragenen Befund mitschwingende Unterstellung, dass hier auf Kosten des Steuerzahlers und zu Lasten der Gemeinschaft Zeit vertrödelt werde, wäre erst noch zu belegen. Ebenso die Behauptung, dass andere "dasselbe Pensum" schneller schaffen, denn das Pensum ist eben nicht "dasselbe", und "schneller geschafft" ist noch lange nicht "besser verstanden" - die Lehrinhalte, Lernmethoden und allgemeinen Bildungsvorstellungen haben ihre in den verschiedenen nationalen Traditionen wohlbegründeten Unterschiede.
[...]
Dort: in der Wirtschaft (und im Leistungssport als deren Fortsetzung mit - partiell - anderen Mitteln) hat denn auch der "Wettbewerb" seinen genuinen Sitz und kapitalistischen Sinn. Ihn im Bereich der Bildung für ein Allheilmittel zu halten ist dagegen verfehlt- als wenn einer (Lehr- oder Lernperson) hier nur etwas leistete, um "besser" zu sein als sein Kollege oder Kommilitone, oder um dem Institut seine finanziellen Ressourcen zu sichern. Weiterlesen bei der Frankfurter Rundschau: "Kein Fußballverein"
[via weiterbildungsblog.de]
Wer Lust hat, kann morgen (Donnerstag) mal in Mainz vorbeischauen und Roland ein schönes neues Jahr wünschen:
So stehts auf den Plakaten in Mainz:
Roland Koch
Neujahrsempfang
15. Januar 2004 18.30
Erbacher Hof Grebenstraße 24-26 (Altstadt nahe Dom)
Mainz Hbf von DA Hbf in 35 min mit Regionalbahn(fährt immer um 40 und um 10 nach) ist noch im RMV
Darauf noch ein Kleiner Aufkleber:
Do 15. Januar 2004 8.00h
Erörterungstermin
A380 Werft
Mörfelden
Dreieichstraße 12-14
Einladung zur bundesweiten Aktionskonferenz
Alle gemeinsam gegen Sozialkahlschlag!
zu inhaltlichen Perspektiven, Bündnissen und konkreten Aktionsvorbereitung.
17. – 18. Januar 2004, Frankfurt am Main
im Bürgerhaus Bornheim (Arnsburger Straße 24, 60385 Frankfurt am Main,
U-Bahn 4 – Haltestelle Höhenstraße)
Beginn Samstag, 17. Januar 2004 um 18.00 Uhr
Plenumsveranstaltung: Beiträge zum Einstieg:
VertreterInnen aus Auszubildenden-Initiativen, Ökologie-Bewegung, der Behinderten, der RentnerInnen, der gewerkschaftliche Fraueninitiativen, der MigrantInnen, der Friedensbewegung, der Sozialverbände/ Christliche Sozialinitiativen, der Flüchtlinge, eines Betriebsrates aus einem Großbetrieb.
Die Diskussion soll dazu dienen, Ansatzpunkte zu finden, wie der gemeinsame Widerstand gegen die aktuelle Politik entwickelt werden kann.
Die Initiativen werden gebeten, Infos, Aktionsideen, Dokumentationen, Fotos, Flugblätter, Plakate, Kultur, Lieder und Termine mitzubringen. Damit wollen wir Kontakt- und Austauschecken gestalten. Der Abschluss des Abends soll dem gegenseitigen Kennenlernen in einer gemütlichen Kneipe (in unmittelbarer Umgebung des Bürgerhauses) dienen. Alle weiteren Infos: http://www.alle-gemeinsam-gegen-sozialkahlschlag.de/
"Wir sind noch lange nicht fertig und werden uns immer wieder einmischen." Dieser kämpferisch angelegten Erklärung des Allgemeinen Studentenausschusses (Asta) der Technischen Universität zu Hochschulplänen auf Landes- und Bundesebene werden möglicherweise bald Taten folgen. Der Asta arbeitet zusammen mit anderen Studentenvertretungen in Hessen an einer juristischen Klage gegen das im Dezember von der Landesregierung verabschiedete Studienguthabengesetz. Er will außerdem in Darmstadt zu einer Art Zahlungsboykott für das Sommersemester aufrufen.
Die im neuen Studienguthabengesetz zusätzlich zu den bisherigen Semestergebühren in Hessen (120,90 Euro) erhobenen Verwaltungskosten in Höhe von 50 Euro sind fällig zur Rückmeldung der Studenten an ihren Hochschulen spätestens bis zum 15. März. Doch diese zusätzlichen 50 Euro sollen die Studenten nach den Vorstellungen des TU-Asta auf ein notariell verwaltetes Treuhandkonto einzahlen. Asta-Sprecher Holger Siche von der TU sagte am Donnerstagabend nach einer Landes-Asta-Konferenz in Marburg: "Dadurch soll verhindert werden, dass die Gelder in den hessischen Landeshaushalt fließen."
Gleichwohl berichtete er aus Marburg, es werde in dieser speziellen Sache "kein einheitliches Vorgehen" der hessischen Studentenvertretungen geben. Der Asta der TU wolle aber den Zahlungsboykott vorbereiten, ähnliches sei auch in Marburg geplant. [Weiterlesen bei Echo Online]
CDU-Landesvorständlerin Astrid Jantz agitiert an der Humboldt-Uni für Streikabbruch. Dabei verschweigt sie ihre Parteiposten. Auf Nachfrage nennt sie gar einen falschen Namen. Das von ihr vertretene KompromissForum bezeichnet sie als überparteilich
Eine treibende Kraft hinter dem Streikabbruch an der Humboldt-Universität vom Montag ist führendes Mitglied von CDU und Junger Union (JU). Jene Wirtschaftsstudentin, die sich als "Astrid" vorstellte und mit einer starken Rede die HU-Vollversammlung auf Protest statt auf Streik einschwor, ist Astrid Jantz (26), vielfache Unionsfunktionärin: Mitglied des CDU-Landesvorstands und der JU-Bundesspitze, Vize in der CDU-Fraktion in Lichtenberg, Vize im Ortsverband Hohenschönhausen. Auf taz-Frage nach ihrem Nachnamen hatte sie Montag "Schneider" genannt. [Weiterlesen bei der taz, via Der Rollberg]
auf der Demo in Frankfurt wurde gesungen, dass der gute Herr Koch ebenfalls erst nach 20 Semestern das Studium abschloss!
Kann mir jemand sagen, ob das stimmt???
Ich mein, das wär ja,... mir fehlen die Worte...
so ähnlich als wär Hitler ein Jude gewesen (ok, ist ein bißchen kraß, aber ihr wisst, wie ichs meine, gell?!)
Von feinnervigen Zeitgenossen wurde Gerhard Schröder schon 'Genosse der Bosse' genannt, bevor die staatsbürgerliche Mehrheit auch nur eine leise Ahnung davon hatte, was unter diesem spitzfindigen Beinamen in etwa zu verstehen sei. Doch seit der Vorstellung der Agenda 2010 und Franz Münteferings erhellender Verlautbarung, die Sozialdemokratie sei nicht primär gegründet worden, um Verteilungsgerechtigkeit zu organisieren, klären sich allmählich die Fronten. Offenkundig sind die Zeiten, da das soziale Gewissen aus gesellschaftlichen Untiefen um gelegentliche Erhörung bat, endgültig vorbei. Im verzweifelten Kampf gegen Meinungsumfragen und Stimmungsbarometer suchen die Sozialdemokraten medientaugliche Verbündete und zeitgemäße Standpunkte, von denen aus Deutschland erneuert, reformiert und obendrein noch historischer Ballast abgeworfen werden kann. [via Telepolis]
Mehr Infos von der Besetzung durch Berliner Studenten findet Ihr hier: http://www.allefueralle.net.ms/
Und Fotos findet Ihr hier: http://kantel.server-wg.de/zebu/archives/003002.html.
Grund für die Besetzung war u.a. der SPD-Plan, Elite-Unis in Deutschland zu gründen.
Ach ja, fast vergessen: "Die Vollversammlungen von FU, HU und TU haben heute (07.01.2004) die Forsetzung des Streiks und der Proteste beschlossen (an der HU wird an vier rotierenden Tagen pro Woche gestreikt und Aktionen durchgeführt)" - das berichtet die Streikzentrale der Berliner FU.





