www.protesthandbuch.de.vu (freier Download).
Seit Montag Morgen ist das Rektorat der Uni Freiburg von Studierenden besetzt.
Links:
Freiburger Frühling: Übersichtsseite des U-Asta
Besetztes Rektorat: aktuelle Berichte aus dem Rektorat
Fachschaft Soziologie FR
Indymedia mit Berichten und Fotos
Spiegel Online
Zwar haben die unlängst eingeführten Studiengebühren für LangzeitstudentInnen dazu geführt, dass weniger Menschen an der Uni Gießen studieren. Dennoch bietet sich auch ein Jahr später das übliche Schauspiel einer überlasteten Uni:
Im Sommersemester haben sich 18.800 Studierende an der Justus-Liebeig-Niversität eingeschrieben. Das sind rund 1000 weniger als im Sommersemester 2004. Trotzdem ist die Universität mit der Studiennachfrage aus Sicht des AStA überlastet: Dort gingen mehrere Beschweren über schlechte Studienbedingungen und unberechtigte Rauswürfe aus Seminaren ein. So sei eine der Lehrenden in der Soziologie gezwungen gewesen, ihr Seminar von ca. 600 auf 120 Studierende zu verkleinern. In Absprache mit dem Dekanat des Fachbereichs habe sie über 400 Studierende aus dem Seminar gelost, berichtet AStA-Referent Tobias Cepok.[Quelle: Express Gießen, Nr. 17/2005]
Mein Kommentar dazu: Niemand ist gezwungen, eine(n) Studierende(n) aus dem Seminar zu werfen. Genau genommen darf auch niemand eine(n) ordnungsgemäß immatrikulierte(n) StudentIn aus einer Lehrveranstaltung herauswerfen, wenn es keine vorherigen Anmeldeformalitäten für dieses Seminar gab.
Hier ist Solidarität unter den Studierenden gefragt! Denn durch Rauswürfe verlängert sich die Studiendauer, und man läuft Gefahr, ohne eigenes Verschulden unter die Gebührenregelung für LangzeitstudentInnen zu fallen.
So kann sich eine Uni auch ihre "KundInnen" generieren: Durch Überlastung, statt durch Qualität.
Weiter heisst es im Express:
"Aus unserer Sicht haben sich die Studienbedingungen drastisch verschärft. Trotz niedrigerer Anfängerzahlen ist die Uni überfordert, da die Studierenden wegen drohender Studiengebühren ihre Stundenpläne teilweise unzumutbar überlasten", berichtete Cepok.
"Dieser Weblog dient der Information aller Studierender über laufende und geplante Aktionen."
www.streikblog.de.vu.
Siehe auch das Weblog Gegen Studiengebühren in Ba-Wü.
Die Studenten sind desillusioniert und haben andere Sorgen. Deshalb kommt es an den Hochschulen nicht zum Aufstand gegen die Studiengebühren.
Das Sommersemester beginnt, und wieder wird die Bildung einiges aushalten müssen: Man wird sie zu Grabe tragen, mit ihr baden gehen, einige Flitzer werden wahrscheinlich ihr letztes Hemd für sie hergeben. Für den 1. Mai sind Studentendemonstrationen gegen Studiengebühren angekündigt, im Anschluss sollen bundesweite Aktionswochen beginnen.
Doch trotz der turnusmäßig wiederkehrenden Protestfolklore bleiben die Aktivisten in Asten und Fachschaften bislang weitgehend unter sich. Für den »heißen Sommer«, den sie in Aufrufen ankündigten, konnten sich die Kommilitonen bislang noch nicht so richtig erwärmen. »Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sich eine breite Bewegung gegen Studiengebühren formieren wird«, sagt der Protestforscher...
Weiterlesen bei der ZEIT
gelesen bei spiegel-online:
Studentische Hilfskraft - ein Luxusjob? Die Tutoren und Helfer der Professoren sind an den Hochschulen unentbehrlich. Trotzdem werden sie als Packesel der Wissenschaft mit Hungerlöhnen abgespeist: Fünf Euro pro Stunde sind keine Seltenheit - oder sogar nichts, nada, niente. Nun wird wieder über faire Bezahlung verhandelt.
(...) die Universitäten gönnen ihren Beschäftigten selten Urlaub, keine Kündigungsfristen und lassen sie Verträge unterschreiben, die nur für sechs Monate gelten. Vor allem aber werden die Studenten mit einem Taschengeld entlohnt - Überstunden inklusive.
(...) Kampfpreise von 3,40 Euro die Stunde (Fachhochschule Weihenstephan) sind keine Seltenheit, die Löhne stagnieren seit zwölf Jahren. Das hat eine neue Studie zu Arbeitsbedingungen von studentischen Hilfskräften ergeben, in Auftrag gegeben von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Hessen. "Man muss es sich leisten können" lauten Titel und Fazit der Untersuchung der Philips-Universität Marburg, die vor allem extrem kurze Vertragslaufzeiten und radikal mickrige Stundensätze bemängelt.
(...) Bewerbungen seien ohnehin kaum gefragt, besagt die Studie aus Marburg. Meist sprechen Professoren ihre potentiellen Mitarbeiter einfach in der Vorlesung an. Dabei picken sie zielsicher die Akademikerkinder heraus: 95 Prozent der Hiwis stammen aus so genannten "bildungsnahen Schichten". "Die Jobs werden nicht ausgeschrieben. Die Vergabe ist also immer auch eine soziale Auswahl", sagt Nele Hirsch vom Vorstand des studentischen Dachverbands fzs, der sich für eine tarifliche Regelung studentischer Beschäftigungen einsetzt.
(...) Das könnte sich jetzt ändern: Am Donnerstag verhandeln die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und die Gewerkschaften über einen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, in dem erstmals auch die Hilfskräfte an Hochschulen einbezogen werden sollen.
Einzig Berlin macht bisher die Ausnahme bei der Studenten-Ausbeutung. Dort sind Hiwi-Jobs tariflich geregelt. In allen anderen Ländern sind die Löhne der studentischen Beschäftigten seit 1993 von der Gehaltsentwicklung im öffentlichen Dienst abgekoppelt. (...) zum vollständigen Artikel...