Die Kasseler Studenten müssen für ihr Semesterticket ab Oktober tiefer in die Tasche langen. Der Preis für das Halbjahresticket zur freien Benutzung von Bussen und Regionalbahnen in Nordhessen werde um 10 Euro auf 69 Euro erhöht, teilte der Nordhessische Verkehrsverbund mit.

Für das Semesterticket muss jeder Student zahlen, egal ob er die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt oder nicht.
[via Frankfurter Rundschau]


 
 

Hessens Studierende sollten den ab Sommersemester erhobenen Verwaltungsbeitrag von 50 Euro nur unter Vorbehalt zahlen und einen Erstattungsantrag stellen. Daran sollten sie allerdings auch in allen kommenden Semestern denken.

Den Rat gibt ihnen der renommierte Marburger Verwaltungsrechtler Peter Hauck-Scholz. In Musterverfahren vertritt der Jurist fünf Studierende aus Marburg, Gießen, Kassel, Frankfurt und Darmstadt, die mit Hilfe der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gegen den umstrittenen Beitrag vorgehen, der neu zum kommenden Sommersemester in Hessen mit der Rückmeldung eingefordert wird.

Denn bis die juristischen Auseinandersetzungen zu einem Ergebnis gekommen sind, kann es nämlich noch Jahre dauern. Und nur diejenigen Studierenden, die jedes Semester einen Erstattungsantrag gestellt haben, haben dann auch eine Chance, ihr Geld wieder zurücküberwiesen zu bekommen. Schließlich sind die Eilverfahren, von denen sich die Gewerkschafter eine schnellere Entscheidung erhofften, in der vergangenen Woche auch in der zweiten Instanz gescheitert.

Begründung: Es sei den Studierenden zuzumuten, die Gebühr von 50 Euro zunächst zu zahlen und das Hauptsacheverfahren abzuwarten, teilte das Gericht mit.
[Weiterlesen bei der Frankfurter Rundschau]

Von moe um 11:39 in Presse | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

Der hessische SPD-Landtagsabgeordnete Michael Siebel sieht gewichtige Unterschiede zwischen den Gebührenmodellen links und rechts des Rheins. Schafft ein rheinland-pfälzischer Student sein Examen vor Ablauf der Regelstudienzeit, behält er ein Guthaben an Uni-Stunden, das er später zur Fortbildung nutzen kann - für Siebel ein "motivierender Effekt", den die hessische "Studierendensteuer" nicht entfalte.

Zweitens lässt Rheinland-Pfalz die Gebühreneinnahmen den Hochschulen, während Hessen sie für den Landeshaushalt vereinnahmt. Siebels Fazit: "Ein Modell wie in Rheinland-Pfalz könnten wir uns sehr gut vorstellen." Für "völlig überzogen" hält er allerdings den Betrag von 650 Euro pro Semester.

Mit deutlich mehr Skepsis blickt die Grünen-Hochschulpolitikerin Sarah Sorge über die Landesgrenzen: "Ich lehne Gebühren beim derzeitigen Zustand der Hochschulen in jedem Fall ab." Auch für das Modell, dem ihre Parteifreunde im Düsseldorfer Landtag zugestimmt haben, kann sie sich nicht erwärmen. Immerhin hält Sorge es für sozialer als das hessische Gesetz. Nordrhein-Westfalen erleichtere Teilzeitstudien und biete mehr Ausnahmeregelungen. Hessen dagegen vertreibe nicht nur Trödler aus den Hochschulen, sondern auch Studenten, die sich die 500 Euro schlicht nicht leisten könnten.
[via Main-Rheiner]

Von moe um 13:34 in Presse | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

Frankfurt (dpa) Die neuen Studiengebühren für Langzeitstudenten hat der Präsident der Technischen Universität Darmstadt, Professor Johann-Dietrich Wörner, kritisiert. Studiengebühren seien generell nicht das richtige Instrument für die richtigen Ziele, sagte Wörner am Sonntagmorgen im hessischen Radio «hr1».

Er habe «mit Skepsis und Betroffenheit» zur Kenntnis nehmen müssen, dass sich bei der Rückmeldung zum neuen Semester allein an seiner Hochschule rund 3000 von 21.000 Studierenden abgemeldet hätten. Unter den Abbrechern vermutet Wörner zahlreiche Studenten, die wegen Geldmangels aufgeben mussten. Zum Sommersemester 2004 müssen Langzeitstudenten in Hessen erstmals Gebühren von bis zu 900 Euro zahlen.
http://www.rhein-main.net/sixcms/detail.php/1525348

Von moe um 13:28 in Presse | 0 Kommentare | Kommentieren

 
 

Die Technische Universität Darmstadt ist die erste, die Zahlen der schwindenden Studierenden veröffentlicht:
"Wir brechen derzeit unter der Last der Anfragen zusammen"
(...) 3000 der 21 000 TUD-Studenten haben sich bereits exmatrikuliert. Das sind doppelt so viele wie sonst üblich (...) Viele, so mittlerweile die Erfahrung, wechseln zur Uni Mainz, wo noch keine Gebühren wie in Hessen erhoben werden. Die genauen Gründe für die "Flucht" der Studierenden und eine Bilanz lasse sich erst nach Ablauf der Frist ziehen (...). Fest steht aber, dass viele die hohen Studiengebühren von 500 Euro und mehr bei Überschreitung der Regelstudienzeit nicht zahlen können oder sich so mancher auch vorübergehend exmatrikuliert, um sich erst kurz vor der Prüfung wieder einzuschreiben. Insgesamt bei 5000 Studierenden überprüft die TUD derzeit, ob sie Gebühren zahlen müssen, weil die Regelstudienzeit überschritten wurde. Die Mitarbeiterinnen (...) im Büro für studentische Angelegenheiten (...) werden regelrecht überrannt.
Quelle: Frankfurter Rundschau vom 4.3.2004.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst kann sich darüber auch noch freuen und titelt
Zahl der „Schein-Studenten“geht zurück
Landesregierung sieht positive Erwartungen bestätigt
Nach vorläufigen Schätzungen der Hochschulen geht die Zahl der Studenten zurück, die zum Teil mehr als 20, 25 Semester eingeschrieben sind. (... Es) zeichne sich bereits ein Trend ab, der die Erwartungen des Landes bestätige. Es werde damit künftig keine Möglichkeit mehr geben, um beispielsweise zu sozialen Vergünstigungen – wie etwa dem RMV-Semesterticket – zu kommen. Grundsätzlich sollen die Langzeitgebühren zum zügigen Studieren anregen.
Quelle: HMWK-Pressemitteilung
Wurde diese Landesregierung gewählt, um dem RMV unter die Arme zu greifen? Die Kalkulation des Semestertickets basiert auf den bestehenden Studierendenzahlen und ist keine "soziale" Vergünstigung. Gibt es weniger Studierende, wird der RMV-Beitrag auch noch steigen.
Meines Erachtens sind die Folgen der hessichen Studiengebühren schon jetzt fatal. Mit der Bekanntgabe der Zahlen der anderen Hochschulen wird endgültig klar werden, dass die Einführung des StuGuGs für Hessen ein Schuss ins eigene Fleisch war.

Von heinrich um 16:03 in Hessen | 10 Kommentare | Kommentieren

 
 

Das nenne ich 'prominente' Unterstützung: Auf jungekarriere.com äußert sich Shermine Sharivar zum Thema:
„Bevor man von Elitehochschulen spricht - ihre eigene Uni steht auf der Kandidatenliste - sollte man erst einmal die Studienbedingungen verbessern.“
den ganzen Artikel lesen...

Von heinrich um 11:42 | 0 Kommentare | Kommentieren