Enttäuschend findet der AStA der Goethe-Universität die Aussage von Uni-Präsident Rudolf Steinberg, er sei im Prinzip ein Anhänger von "Bildungsbeiträgen von Studenten". Erfreulich hingegen sei, dass auch Steinberg bei einer Anhörung im Landtag am Donnerstag das Studienguthabengesetz in seiner vorgelegten Form abgelehnt habe und für Veränderungen im Gesetz eingetreten sei...
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Aus Protest gegen die von der CDU- Landesregierung geplante Einführung von Studiengebühren sind am Mittwoch in Hessen erneut einige tausend Studenten auf die Straße gegangen. An den Universitäten in Frankfurt, Gießen und Marburg geht zudem der Vorlesungs-Boykott...
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An der Uni streiken Kommilitonen gegen Gebühren für Langzeitstudenten. Unipräsident Steinberg holt die Polizei, um eine Blockade des Uniturms zu verhindern (FR vom 6. November).
Irgendwie ist es schade zu sehen, dass sich die Studenten in den Reigen der fröhlich streikenden und wehklagenden Lobbyisten einreihen. Wurde früher noch gegen Nato- Doppelbeschluss, Ausländerfeindlichkeit oder den ersten Irak-Krieg demonstriert, sieht der akademische Nachwuchs jetzt Studiengebühren als das Ende der bürgerlichen Gesellschaft an.
An moderaten Gebühren führt aber wohl kein Weg vorbei, um Studenten und Universitäten zur Durchführung und Ermöglichung eines zügigen Studiums zu motivieren. Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die Studierenden schon zu einem erheblichen Maße von der sonstigen Gesellschaft subventioniert werden.
Karl Banke, Frankfurt
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Anhörung im Landtag: Hochschulpräsidenten und Studenten kritisieren einmütig geplante Studiengebühren
Hochschulpräsidenten und Studentenvertreter haben bei einer Anhörung im Landtag gestern einmütig die von der Landesregierung beschlossenen Gebühren für ein Langzeitstudium abgelehnt. Proteste vor dem Parlament blieben aus.
"Das Ziel des Gesetzes, den Missbrauch von Vergünstigungen zu stoppen, kann man anders besser erreichen, zum Beispiel über Zwangsexmatrikulation", sagte Rolf-Dieter Postlep, Präsident der Universität Kassel. Wegen des Verwaltungsaufwandes...
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Studierende der Goethe-Universität haben am Donnerstag versucht, den AfE-Turm an der Senckenberganlage zu besetzen, um gegen Studiengebühren zu protestieren. Die Kommilitonen hätten in der Nacht zum Donnerstag die Treppenhäuser und Aufzüge mit Möbeln versperrt, um den Vorlesungs- und Seminarbetrieb zu behindern, berichteten mehrere beteiligte Studentinnen und Studenten. Mitarbeiter der Universität hätten die Barrikaden aber bereits morgens wieder weggeräumt.
Gegen Studiengebühren protestierten am Donnerstag auch Studierende der Fachhochschule. An der Hauptwache schenkten sie Suppe aus und informierten...
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3000 Studenten beschließen weitere Proteste gegen Studiengebühren / Demonstration vor der Börse gegen Koch
Die Studierenden der Goethe-Uni setzen ihren Streik fort. Das beschlossen knapp 3000 Kommilitonen bei der Vollversammlung am Mittwoch. Nach der Versammlung demonstrierten die Studentinnen und Studenten in der Innenstadt gegen Studiengebühren.
Frankfurt · 12. November · Das Votum für die Fortsetzung des Streiks fiel diesmal eindeutig aus. Etwa 80 Prozent der Studierenden.... [Weiterlesen Frankfurter Rundschau Online]
Unipräsident unterschreibt aus Protest Zusatzvereinbarung nicht
Der Marburger Uni-Präsident Horst Franz Kern will die Zusatzvereinbarung zum Hochschulpakt der hessischen Hochschulen mit dem Wissenschaftsministerium nicht unterzeichnen.
Damit will er gegen das Sparprogramm des Landes protestieren, nach dem die Universität 1,5 Millionen Euro mehr einsparen muss als ursprünglich vereinbart. Zudem müsse es angesichts der drastisch gestiegenen Studierendenzahlen mehr Geld geben. Der Hochschulrat unterstützt diesen Schritt. Scharf kritisiert der Senat der Philipps-Universität das Kürzungsprogramm des Landes, das eine "neue Stufe der Grausamkeiten" darstelle. Es handele sich um eine Unterwanderung des Hochschulpakts, die diesen zur Makulatur mache. Die Pakte und Vereinbarungen der Landesregierung seien "das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind", heißt es in dem einstimmig verabschiedeten Beschluss des Senats. Dabei bedeute der Hochschulpakt bereits ohne das neue Sparprogramm für die Philipps-Universität kaum umsetzbare Kürzungen - trotz ausgezeichneter Leistungen in Forschung und Lehre.
Auch die geplante Verwaltungsgebühr von 50 Euro pro Semester sowie die Studiengebühr von 500 bis 900 Euro für Langzeitstudenten hält der Senat für zweckfremd. Die Gebühren deckten kaum den Verwaltungsmehraufwand und kämen dem Hochschuletat nicht zugute.
Der Senat fasst zusammen: "Bildung ist eine langfristige Aufgabe, die von kurzfristigen finanzpolitischen Fehlentscheidungen wie dem aktuellen Sparprogramm in ihrer Substanz massiv angegriffen wird." [Frankfurter Rundschau online, via djo]
Ich persönlich begrüsse diesen Schritt, allerdings komme ich nicht umhin festzustellen, dass aus der Meldung auch hervorgeht, dass die Uni Marburg u.U. durchaus gegen sog. "Langzeitstudenten" vorgehen würde, wenn es dem Hochschuletat zugute käme.
Die AStA-Vorsitzenden von Uni und Fachhochschule, Falk Hertfelder und Ralf Meyer, zum Streik:
Frankfurter Rundschau: Seit gut einer Woche streiken die Studierenden an Fachhochschule und Universität. In vielen Fachbereichen läuft der Vorlesungs- und Seminarbetrieb aber fast normal weiter. Ist der Streik tatsächlich die richtige Protestform?
Falk Hertfelder: Wir betonen an der Uni immer, dass es sich um einen politischen Streik handelt. Also nicht um Streik im Sinne von Nichtstun, sondern um einen Streik als alternative Protestform. Das heißt: Es können Seminare zu gewohnter Zeit weiterlaufen, sie sollten dann nur den Schwerpunkt Bildungspolitik haben.
Ralf Meyer: Wir haben an der FH ganz bewusst den Begriff des aktiven Streiks gewählt. Es geht nicht darum, daheim zu bleiben und auszuschlafen, sondern um den aktiven Protest, der auch in den Hörsälen stattfinden kann. Gewisse Vorlesungen laufen bei uns zum Thema Studiengebühren oder Sozialabbau im Allgemeinen. [Weiterlesen Frankfurter Rundschau Online]
Lothar Guckeisen (DeutschlandRadio) interviewt Roland Bloch vom Institut für Hochschulforschung zur Frage einer neuen Studentenbewegung: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/203406/
Kassel/Frankfurt (dpa) Aus Protest gegen die von der CDU-Landesregierung geplante Einführung von Studiengebühren sind am Mittwoch in Hessen erneut einige tausend Studenten auf die Straße gegangen. An den Universitäten in Frankfurt, Gießen und Marburg geht zudem der Vorlesungs-Boykott weiter. [Weiterlesen bei Frankfurter Neue Presse Online]