"Die folgende Geschichte spielt nicht in der DDR. Sie zeugt davon, wie durch bare Frechheit und entschlossenen Dilettantismus vorzüglich aufgestellte Fächer ruiniert und Universitäten beschädigt werden. Ihr Verfasser kann über die Vorgänge berichten, weil er seit kurzem in einem anderen Bundesland als Hessen lehrt.

Erster Akt: Moskauer Redensarten. Alles begann so: Unser Hochschulpräsident ist relativ frisch im Amt. Er kommt von einer anderen Universität. Eine seiner ersten Auslandsreisen führt ihn zur 250-Jahr-Feier unserer Partneruniversität, der Lomonosov-Universität, nach Moskau. Als Vertreter des Faches Osteuropäische Geschichte und als Beauftragter des Präsidenten für diese Partnerschaft, zugleich Dekan, begleite ich ihn. Als einzigem westeuropäischen Hochschulpräsidenten in der erlauchten Gesellschaft hoher Vertreter von Universitäten rund um den Globus geben die protokollbewussten Russen dem Marburger Präsidenten Volker Nienhaus das Wort. Die Beziehungen der Universitäten sind vorzüglich. Nienhaus verspricht Stabilität und Ausbau.

Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits beschlossen, die Osteuropafächer abzuschaffen. [...]"
Quelle: http://www.faz.net/s/RubC3FFBF288EDC421F93E22EFA74003C4D/Doc~E3823609B0A5C47C886C7D4D3E88E6C24~ATpl~Ecommon~Scontent.html

# Dienstag, 20. November 2007, 17:52, von _mike_ in Presse

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