Studiengebühren sollen den Unis mehr Geld bringen, den Studenten mehr Mitsprache - offenbar alles Humbug. Nach einem neuen Bundestags-Gutachten behalten die Länder die Einnahmen, die Hochschulen dagegen haben jede Menge Scherereien. [...]

Dass Hochschulen und auch Studenten selbst nicht wirklich von Studiengebühren profitieren, belegen auch Beispiele aus anderen Ländern. In Österreich etwa kassiert der Staat einen Großteil der Beiträge ein, so dass die Studenten zwar zahlen, aber nicht besser studieren. In Australien, Großbritannien oder den USA dürfen die Hochschulen die Gebühren zwar behalten, dafür kürzt der Staat ihnen aber öffentliche Zuschüsse weg.

Für die Hochschulen bedeutet das: Sie haben nicht unbedingt mehr Geld. Aber um das, was sie brauchen, müssen sie stärker konkurrieren. Dies belegt eine aktuelle Analyse der sozialen Auswirkungen von Studiengebühren, die der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages auf Anfrage der PDS-Abgeordneten Gesine Loetzsch erstellt hat.

Im Gutachten werden nahezu alle Argumente für Studiengebühren am Beispiel der Modelle anderer Länder widerlegt: Demnach führen Studiengebühren weder zu einem schnelleren Studienabschluss, noch können die Studenten als zahlende Kunden mehr Einfluss auf ihre Situation nehmen und etwa für bessere Studienbedingungen eintreten. "Das", konstatiert Gregor Strate, Autor der Analyse, "entspricht eher theoretischem Wunschdenken als der Realität."
[via Spiegel Online]

# Dienstag, 23. März 2004, 14:28, von moe in Presse

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freak kommentierte am Donnerstag, 25. März 2004, 13:54:
Nichtssagender Artikel.

Würde die Fakten und das Gutachten gerne selber lesen, anstatt mir die vorgefertigte Meinung einführen zu müssen.

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moe antwortete am Donnerstag, 25. März 2004, 14:10:
damit

würdest Du schon deutlich mehr leisten, als es die Gebührenheinis unserer Landesregierung tun.
abgesehen davon, dass diese studie einen offensichtlichen umstand offenlegt: studiengebühren helfen den unis nicht.

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freak antwortete am Donnerstag, 25. März 2004, 17:32:
Studiengebühren helfen den Unis

Natürlich helfen sie den Unis:
- Mehr Platz in den Seminaren
- Eine produktivere Stimmung
- Mehr Motivation

Außerdem habe ich eher den Eindruck, dass die ganzen StuGuG-Gegner nicht so genau lesen, was da alles an Blödsinn verzapft wird, um Stimmung zu machen.

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moe antwortete am Donnerstag, 25. März 2004, 18:31:
mehr platz

gibt es nicht wenn die unis gleichzeitig weniger geld kriegen. eigentlich kommt es eher zu einstellungsstopps.

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hanack antwortete am Freitag, 26. März 2004, 12:10:
Illusion

Es ist eine Illusion zu glauben, dass die Hochschulen in der nächsten Zeit mit mehr Geld rechnen können.

1. Das Geld von den Studiengebühren fließt in den Landeshaushalt
2. Falls das Geld von den Studiengebühren an die Hochschule fließen würde, würde der Posten im Landeshaushalt um die entsprechende Summe gekürzt (siehe Studie)
3. Ähnlich sieht es bei der Drittmitteleintreibung durch die Hochschulen aus. Je mehr Drittmittel zur Verfügung stehen, desto weniger Geld muss der Landeshaushalt für die Hochschulen zur Verfügung stellen. Ganz abgesehen davon, dass die Hochschule durch Drittmittel von der Wirtschaft instrumentalisiert wird

Um den Bogen zu spannen und freaks Thesen zu widerlegen:

1. Je mehr Platz in den Seminaren ist, desto mehr Platz (Dozenten, Betreuer, Einrichtung) kann man in den Seminaren einsparen, um den gleichen Stand zu halten.
2. Je mehr Platz in Vorlesungen vorhanden ist, desto weniger gleiche Vorlesungen muss man anbieten, um auf dem gleichen Stand zu bleiben (Zusammenlegung von gleichen und ähnlichen Vorlesungen). Die Vorlesungssäale werden deswegen nicht weniger gefüllt sein.
3. Aus Punkt 1 und 2 resultiert, dass sich eine "produktivere" Stimmung in der Form nicht bildet. Statt dessen muss man sich die Frage stellen, ob eine "produktivere" Stimmung überhaupt auftreten kann, bevor man einen solchen Stuss von sich gibt. Ich nehme an, dass Motivation ein Synonym für die "produktivere" Stimmung ist.

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freak antwortete am Sonntag, 28. März 2004, 06:16:
Widerlegungen

1. Studiengebühren fließen in den Landeshaushalt? Zu pauschal formuliert, Gasthörer und Zweitstudiumsstudenten zahlen an die Uni. Also: Die Uni hat dadurch zusätzliche Einnahmen. Aber ich weiß auch, dass die Uni insgesamt weniger Geld kriegen wird, da sie weniger Studis hat. DAS IST ABER NUR RICHTIG. Was wäre denn die Alternative? Mehr Geld pro Studikopf zahlen? Wollt ihr das den Steuerzahlern zumuten?

2 und 3: Landeshaushalt: Steuerzahlergeld.

zu den anderen Punkten:
1. Man kann aber die Raumgrößen nicht einsparen, so dass bei weniger Räumen, mehr Platz für den einzelnen da ist.
Wenn die Seminare überfüllt sind, dann haben die Organisatoren versagt!

2. Zusammenlegung von gleichen und ähnlichen Vorlesungen? Ach, welche könnte man denn Zusammenlegen? Höchsten Fächerübegreifend, z.b. Analysis für Mathematiker, Pysiker, Informatiker. => Who cares, ich empfand es nicht als voll. Außerdem hängt es doch immer von den Raumgrößen ab, die nicht schrumpfen!

3. Produktive Stimmung ergibt sich daraus, dass sich keienr Leisten kann, zu versage.

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