Der hessische SPD-Landtagsabgeordnete Michael Siebel sieht gewichtige Unterschiede zwischen den Gebührenmodellen links und rechts des Rheins. Schafft ein rheinland-pfälzischer Student sein Examen vor Ablauf der Regelstudienzeit, behält er ein Guthaben an Uni-Stunden, das er später zur Fortbildung nutzen kann - für Siebel ein "motivierender Effekt", den die hessische "Studierendensteuer" nicht entfalte.
Zweitens lässt Rheinland-Pfalz die Gebühreneinnahmen den Hochschulen, während Hessen sie für den Landeshaushalt vereinnahmt. Siebels Fazit: "Ein Modell wie in Rheinland-Pfalz könnten wir uns sehr gut vorstellen." Für "völlig überzogen" hält er allerdings den Betrag von 650 Euro pro Semester.
Mit deutlich mehr Skepsis blickt die Grünen-Hochschulpolitikerin Sarah Sorge über die Landesgrenzen: "Ich lehne Gebühren beim derzeitigen Zustand der Hochschulen in jedem Fall ab." Auch für das Modell, dem ihre Parteifreunde im Düsseldorfer Landtag zugestimmt haben, kann sie sich nicht erwärmen. Immerhin hält Sorge es für sozialer als das hessische Gesetz. Nordrhein-Westfalen erleichtere Teilzeitstudien und biete mehr Ausnahmeregelungen. Hessen dagegen vertreibe nicht nur Trödler aus den Hochschulen, sondern auch Studenten, die sich die 500 Euro schlicht nicht leisten könnten. [via Main-Rheiner]