Forum gegen Bildungs- und Sozialabbau
Am 14.06.2006 beschloss die Studierendenschaft der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main den jährlichen Rundgang als eindeutige Stellungnahme gegen die von der hessischen Landesregierung geplanten Studiengebühren zu nutzen. Die Studierenden der HfG beabsichtigen durch die Bildung einer Informations-, Dialog- und Organisationsplattform ein deutliches Zeichen des Widerstands gegen die sozialfeindlichen Reformpläne zu setzen.
Der Gesetzentwurf der Landesregierung zur Einführung der Studiengebühren in Höhe von mindestens EUR 500 zum Wintersemester 2007/2008 wird mit erhöhter internationaler Konkurrenzfähigkeit der Hochschulen und gesellschaftlicher Eigenverantwortung der Studierenden beworben. Zudem soll durch die Einführung der Studiengebühren ein ‚verstärkter Andrang’ aus den umliegenden Bundesländern, in denen Studiengebühren geplant oder bereits eingeführt sind, abgewehrt werden. Die zusätzliche finanzielle Belastung der Studierenden führt jedoch zwangsläufig zu einer Verschärfung der Studienbedingungen von finanziell schlechter gestellten Studierenden und deren Familien. Nicht nur die Qualität und Durchführbarkeit des Studiums wird durch die finanzielle Zusatzbelastung beeinträchtigt, es wird nach sozialer und geographischer Herkunft diskriminiert. Studierende, die ihre Hochschulreife in Nicht-EU-Ländern erlangt haben, sollen sogar bis zu EUR 1.500 pro Semester zahlen.
Die Studierendenschaft der HfG wird ihren Standpunkt in Form eines Gemeinschaftsprojekts zum Ausdruck bringen. Über den Protest gegen Bildungs- und Sozialabbau hinaus, soll, aus dem symbolischen Akt der Übergabe der leeren Hochschule heraus, eine breite Kommunikationsplattform erwachsen. Diese Plattform ist in ihrem konstruktiven Ansatz ein Gegenmodell zum betriebenen Bildungs- und Sozialabbau.
Vom 21.-23. Juli werden die Studierenden auf dem Campus einen Dialog, im Freiraum einer von ihnen improvisierten Architektur, über den bisherigen und zukünftigen Widerstand gegen Studiengebühren führen. BesucherInnen, TeilnehmerInnen und ReferentInnen aus dem In- und Ausland werden sich in Workshops, Aktionen, Podiumsdiskussionen und informellem Austausch inhaltlich mit den gesamtgesellschaftlichen Perspektiven des Bildungs- und Sozialabbaus, der Prekarisierung und der Möglichkeiten der Emanzipation auseinandersetzen. Der Zeitpunkt des Randgangs markiert die Endphase des Sommersemesters 2006 und soll Anlass geben, die nahe Zukunft der Mobilisierung gegen Bildungs- und Sozialabbau zu diskutieren.
Freitag, 21. Juli 18:30
Eröffnung
19:00
Prekarisierung künstlerischer Bildung mit Marius Babias, Beatrice von Bismarck, Alexander Koch und Stefan Roemer
Samstag, 22. Juli 14:00
Internationales Studierenden-Podium
17:00
Workshops I
19:30
Plenum
Sonntag, 23. Juli 14:30
Workshops II
17:00
Schlussplenum: Rückblicke und Ausblicke