Auf den ersten Blick scheint Corinne Blaumeiser eine Langzeitstudentin zu sein, die natürlich unter die Ausnahmeregeln des Landes Hessen fallen müsste. Schließlich behauptet Hessens Wissenschaftsminister Udo Corts, dass Studierende mit Kindern von den Studiengebühren ausgenommen würden. Und die 29-jährige Physik- und Mathematikstudentin ist alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern. Doch das verhilft ihr nach dem aktuellen Entwurf der Immatrikulationsverordnung zum Studienguthabengesetz gerade einmal zu einem Semester Gebührenfreiheit. Die Probleme stecken nämlich in den Details. Zwar können sich Eltern minderjähriger Kinder als so genannte Teilzeitstudenten einschreiben lassen kann, wodurch sie doppelt so lange studieren dürfen, ohne Studiengebühren zu bezahlen. Rückwirkend kann man sich jedoch nicht auf Teilzeit eintragen lassen. Und da Corinne Blaumeiser ihre Kinder bereits vor zwei beziehungsweise fünfeinhalb Jahren bekommen hat, wird sie nun genauso behandelt wie Studierende ohne Kinder. Und damit ist bereits über die reguläre Studienzeit hinaus. [Weiterlesen beim Kreis-Anzeiger]

# Montag, 8. Dezember 2003, 19:54, von moe in Presse

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tobiit kommentierte am Montag, 8. Dezember 2003, 21:51:
Mit Extremfällen gute Ideen konterkarieren ...

Natürlich ist es schade für Fr. Blaumeiser, daß Sie als ein extremer Einzelfall zur Zahlung von Studiengebühren herangezogen werden soll.

Das ist aber an sich kein Argument gegen die Studiengebühren, sondern nur eine Randerscheinung, die es in der Übergangszeit von einer verstaatlichten "Gratis-Studiererei" zu einer effizienten und hochwirksamen wigenverantwortlichen und selbstbestimmten Ausbildung ganz selten geben wird.

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moe antwortete am Montag, 8. Dezember 2003, 23:29:

Da hat sie dann einfach Pech gehabt, nicht wahr?

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tobiit antwortete am Dienstag, 9. Dezember 2003, 09:03:
Weniger Staat - mehr Selbsthilfe

Wenn wir nicht immer so auf die Staatsknete schielen würden, dann würde sich auch für Fr. Blaumeiser und die extrem wenigen ähnlichen Fälle ganz schnell eine Lösung finden.

In Spanien z. B. gibt es eine private Stiftung, die alleinerziehende Studenten mit Stipendien unterstützt.

In England gibt es für Studenten vieler Studiengänge zinsgünstige Darlehen, die nach dem Studium über wenige Jahre nach dem Studium vom Akademiker dann zurückgezahlt werden können.

Es gibt viele kreative und selbstbestimmte Möglichkeiten und Wege, wenn man sich nur mal aus der verdummenden Abhängigkeit der "Droge Staatsknete" befreit.

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moe antwortete am Dienstag, 9. Dezember 2003, 12:27:
"auf die Staatsknete schielen"?!?

Drehst Du hier nicht schon wieder alles rum? Die Studenten sollen hier plötzlich dem Staat dafür noch zahlen, dass sie schon ein eigenfinanziertes Studium leisten! Nicht jeder hat reiche Eltern.

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