gelesen bei spiegel-online:
Studentische Hilfskraft - ein Luxusjob? Die Tutoren und Helfer der Professoren sind an den Hochschulen unentbehrlich. Trotzdem werden sie als Packesel der Wissenschaft mit Hungerlöhnen abgespeist: Fünf Euro pro Stunde sind keine Seltenheit - oder sogar nichts, nada, niente. Nun wird wieder über faire Bezahlung verhandelt.
(...) die Universitäten gönnen ihren Beschäftigten selten Urlaub, keine Kündigungsfristen und lassen sie Verträge unterschreiben, die nur für sechs Monate gelten. Vor allem aber werden die Studenten mit einem Taschengeld entlohnt - Überstunden inklusive.
(...) Kampfpreise von 3,40 Euro die Stunde (Fachhochschule Weihenstephan) sind keine Seltenheit, die Löhne stagnieren seit zwölf Jahren. Das hat eine neue Studie zu Arbeitsbedingungen von studentischen Hilfskräften ergeben, in Auftrag gegeben von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Hessen. "Man muss es sich leisten können" lauten Titel und Fazit der Untersuchung der Philips-Universität Marburg, die vor allem extrem kurze Vertragslaufzeiten und radikal mickrige Stundensätze bemängelt.
(...) Bewerbungen seien ohnehin kaum gefragt, besagt die Studie aus Marburg. Meist sprechen Professoren ihre potentiellen Mitarbeiter einfach in der Vorlesung an. Dabei picken sie zielsicher die Akademikerkinder heraus: 95 Prozent der Hiwis stammen aus so genannten "bildungsnahen Schichten". "Die Jobs werden nicht ausgeschrieben. Die Vergabe ist also immer auch eine soziale Auswahl", sagt Nele Hirsch vom Vorstand des studentischen Dachverbands fzs, der sich für eine tarifliche Regelung studentischer Beschäftigungen einsetzt.
(...) Das könnte sich jetzt ändern: Am Donnerstag verhandeln die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und die Gewerkschaften über einen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, in dem erstmals auch die Hilfskräfte an Hochschulen einbezogen werden sollen.
Einzig Berlin macht bisher die Ausnahme bei der Studenten-Ausbeutung. Dort sind Hiwi-Jobs tariflich geregelt. In allen anderen Ländern sind die Löhne der studentischen Beschäftigten seit 1993 von der Gehaltsentwicklung im öffentlichen Dienst abgekoppelt. (...) zum vollständigen Artikel...
moe kommentierte am
Samstag, 16. April 2005, 13:39:
Da wird man in Hessen
Mit 8,02€ pro Stunde abzüglich unbezahlter Überstunden ja noch richtig gut bezahlt. Ungefähr soviel verdient man auch als ungelernter Lagerarbeiter, oder?
Ansonsten klingt der Artikel durchaus plausibel.
bernima kommentierte am
Montag, 18. April 2005, 22:56:
Früher gab es in BW auch soviel wie in Hessen, aber bei der letzten Gehaltskürzung (Oh, Entschuldigung: Arbeitszeitverlängerung) für Staatsdiener wurden wir wieder angekoppelt.
D.h. wir bekommen jetzt nur noch 7,53 Euro (obwohl die CDU-Landesregierung steif und fest behauptet, es habe keine Gehaltskürzungen gegeben. Aber Studis zählen eh nicht als Bürger).