Als Unipräsident Stefan Hormuth zum Auftakt des Akademischen Festakts der Justus-Liebig-Universität (JLU) ausdrücklich auch die Studierenden begrüßte, ahnte er sicherlich nicht, was kurz darauf passieren würde. Nur Sekunden später nämlich stürmte rund ein Dutzend Studierender die Bühne der Uniaula und entrollte mitgebrachte Transparente. Darauf protestierten die jungen Leute gegen die von der hessischen Landesregierung geplanten Studiengebühren und wendeten sich "gegen Kochs Bildungs- und Sozialabbau". Hormuth ließ sie gewähren und die Demonstranten sogar eines der Plakate direkt unter dem Portrait von Justus von Liebig an der Wand anbringen.
Auch wenn an diesem Tag die Verleihung von Preisen und Auszeichnungen für besondere wissenschaftliche Leistungen im Mittelpunkt stehen sollte und eine entsprechend feierliche Stimmung herrschte, wollte der Unipräsident in seiner Ansprache auch die "zunehmend schwieriger werdenden Bedingungen für Forschung und Lehre" nicht verschweigen. Den protestierenden Studenten teilte er mit, dass die Präsidenten und Asten aller hessischen Hochschulen kürzlich "einhellig den Entwurf des Studienguthabengesetzes abgelehnt" hätten. "Denn unser Problem sind nicht die Langzeitstudenten, die dies zumeist nur sind, weil sie nebenher Geld verdienen müssen oder eine Familie haben. Das Problem ist unsere Verantwortung gegenüber den Studierenden in den ersten Semestern."
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# Samstag, 29. November 2003, 04:10, von moe in Presse

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