Lothar Guckeisen (DeutschlandRadio) interviewt Roland Bloch vom Institut für Hochschulforschung zur Frage einer neuen Studentenbewegung: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/203406/
Die 68er Bewegung ist nicht vom Himmel gefallen. Heute sind die Bedingungen für ein neues 68 besser als damals: Die Kürzungen an den Unis sind unerträglich, weltweit gibt es eine Bewegung gegen Besatzung und Krieg (Deutschland hinkt da noch hinterher).
Und es gibt zwei Dinge, die es damals nicht in dem Maße gab: Eine globale Krise, die auch Arbeitnehmer, sozial Schwache etc trifft und eine weltweite globalisierungskritische Bewegung.
Der Vietnamkrieg begann 1965 - es dauerte mehrere Jahre, bis die Situation 1968 in Deutschland explodierte. Und am Anfang war die Bewegung klein - um ihre Verbreitung musste erst gekämpft werden. Das ist das heute ebenfalls möglich. Es erfordert Geduld, aber es ist möglich.
Schön wäre es.
Aber diesem Artikel fehlt genau das, was auch den ganzen Streikern fehlt: Realismus.
Träumereien bringen nicht viel, genausowenig wie
die zweifellos originellen Aktionen, die Koch aber schnurzpiepegal sind.
Schade! Dieser Streik wird ebenso sang- und klanglos
verebben wie der Großstreik 1997.
Wo siehst du in dem Artikel fehlenden Realismus? Ich hatte den eindruck, dass es Roland Bloch genau darum geht, wenn er zB vorschlägt, die Studierenden sollten doch die Politiker mit ihren eigenen Waffen schlagen, indem sie Studiengebühren nach einem anderen Modell berechnen und diese einfach selbst fordern. Wobei ich den Vorschlag für mindestens so gefährlich wie interessant halte.
Es scheint also gut möglich, einen Massenprotest auslösen zu können.
Hannover schaffte 18.000 (das war die Pressemeldung, es waren sicherlich mehr)...
Das müssen wir in Wiesbaden auch hinbekommen!
Interessanterweise wurde die Meldung in der 20:00 Uhr gesendet, im online-Angebot muss man dann aber schon etwas suchen.
Unter "Regional" (relativ gut versteckt und über die Suchen-Funktion kaum zu finden) wird man dann fündig;
also mehr dazu hier:
http://www.ndr.de/ndr/regional/nds/detail_line.phtml?docid=20031112103202
Die Abteilung ÖA muss auch die mediale Repräsentation des streiks berücksichtigen - wir werden verdächtig oft "ausgeblendet"!
(dt)
