War bis vor kurzem Student an der TUD und kann euch in eurem Anliegen nur beipflichten. Was momentan betrieben wird ist unfassbar. Gut das hierbei auch der Senat ein klares Zeichen gesetzt hat.
Leider hat die Demo letztendlich für die Sache nichts gebracht. An den vorangehenden Tagen konnte ich überall in der Stadt zustimmende Reaktionen auf die aushängenden Plakate sehen. Dies sah aber ab ca. 18 Uhr an dem Tag schon ganz anders aus. Ich habe die Proteste vom Rande beobachtet. Noch während der sinnlos langen Blockade von Rheinstraße und Hbf und damit dem gesamten ÖPNV habe ich viele (insbesondere Berufspendler) gesehen, die gerne der Polizei einen Schlagstock entrissen und selbst für eine Auflösung der Proteste gesorgt hätten. Damit haben diese Beteiligten der Sache keinen Dienst getan. Bei den nächsten Demos ist zudem mit weniger Toleranz seitens der Polizei zu rechnen. Hier hätten die Organisatoren energischer gegen vorgehen sollen, um diese negativen Schlagzeilen zu verhindern.
Dazu ein Zitat.
"Es ist ja nicht so, dass die Studis nicht seit Jahren friedlich gegen Studiengebühren protestiert haben, auf genehmigten Demorouten und (fast) immer schön brav. Nur geholfen hats natürlich nix. Proteste kann eine Landesregierung problemlos aussitzen. Widerstand, der tatsächlich Abläufe stört, hingegen ungleich schwerer. Ich glaube die Zeit in der man Versucht hat einen Konsens zu finden ist lange vorbei. Dass da erstens Wut hochkocht, und dass man zweitens beschließt nun einfach den Lauf der Dinge gezielt zu stören, kann ich schon nachvollziehen. Ansonsten interessiert es doch wirklich niemanden."
-> Zwischenfazit bei Experimentelles.
Aber wenn man sich dadurch den Unmut einer breiten Masse der Bevölkerung zuzieht hat man auch nichts erreicht. Wie lange eine Regierung das aussitzen kann hat man an Frankreich gesehen. Das hat auch ewig gedauert. Und die letzten Proteste gegen das StuGuG bröckelten auch nach zwei Wochen sehr deutlich schon.
sind diejengen PendlerInnen, die tatsächlich wegen sowas ausrasten, nun wirklich nicht.
Demos und Proteste im Hinblick auf ihre öffentliche Wirkung aus der Perspektive derer zu kritisieren, die nicht daran teilnehmen, ist ein alter Hut und er geht immer daneben. Herauskommen tut dann so etwas wie obiger Kommentar. Widerstand, der niemanden stört ist eben nun mal keiner. Berufspendler, die sich über ein verspätetes Nachhausekommen derartig ereifern, dass es bei ihnen zu Ausbrüchen kommt, muss man einfach nicht ernst nehmen. Besäßen diese Menschen einen Funken Verstand, würde sich ihr Ressentiment gegen das richten, was sie überhaupt stundenlang von dem, was sie lieber tun würden, fern hält und zwar täglich und über Jahre. Aber dann wären sie ja auch auf der anderen Seite der Barrikade.
Irgendwann gehörst du auch mal zu dieser Gruppe. Möchte wissen, ob du darüber dann auch noch genau so denkst wie du es jetzt tust.
Mein Fazit: Hängengeblieben ist in den Köpfen der Leute sicherlich nur folgender Gedanke, den ich so oder ähnlich bei der Demo gehört habe:
"Die Studenten haben zu viel Zeit. Dann schaffen sie es ja auch für das bisschen Gebühren zu arbeiten."
Wer demonstriert, sollte das doch bitte schön leise tun und niemanden dabei stören?
Dabei sind doch nicht alle ArbeitnehmerInnen sich selbst die Nächsten.
Die Sprüche von "zuviel Zeit" und "lieber arbeiten" sind meines Erachtens nach ziemlich dümmlich, wenn man sich mal die durschnittliche Zeitbelastung eines/einer Studierenden einerseits, und die Arbeitlosenquoten insgesamt andererseits ansieht.
Mal abgesehen davon, dass das Demonstrationsrecht gut und wichtig ist, und man mit dieser Haltung eigentlich jede Demonstration verbieten müsste.
In meinen Ohren sind solche Sprüche daher Stammtischniveau vom allerfeinsten.
zuerstmal zu dem thread, "wirkung verfehlt und die armen berufspendler aufgehalten..."
dann frag dich doch, was demonstrationen eigentlich für ein ziel haben: aufmerksamkeit! es ist in unserer gesellschaft nunmal fakt, dass dir keine beachtung geschenkt wird, wenn du in der ecke sitzt und deine meinung äußerst - wenn du sie überhaupt äußern darfst!
in darmstadt standen die studis auf der großen kreuzung und haben alles lahm gelegt. kann ich bestätigen: ich war dabei! und ich fands gut! dass das was bringt, wird nicht nach dem ersten mal sichtbar, das ist klar. aber es darf auch nicht bei nur einer demo bleiben!
ich meine, wenn du solche "blockaden" nicht willst, dann hätte man die demo auch in einem park veranstalten können und es hätte keinen gestört - höchstens die anwohnenden vögel auf den bäumen.. die frage die dann aber auftaucht: wer bekommts dann noch mit???
ich fands zum beispiel gut, dass man es in ffm geschafft hat auf die autobahn zu kommen - es hat die aufmerksamkeit erregt!
schade dass es uns nicht gelungen ist auf die a5 zu kommen...
vielleicht denkst du dir: solche leute wie ich, sind doch diejenigen die alles kaputt machen... ich sage dir, wir waren friedlich und haben trotzdem aufmerksamkeit erregt. ("nur" 2 mülltonnen mussten dran glauben) eine demo ohne besondere vorkommnisse, kann man sich gleich sparen - soll nicht heißen dass wir autos in die luft jagen müssen. aber du musst selbst zugeben, dass es die franzosen (wo es um den kündigungsschutz ging) gerade deswegen geschafft haben...
Ich hab die demo am Mittwoch in DA miterlebt.
Ca 2 Stunden im Stau und ohne Ortskenntnisse wäre es wohl noch einiges mehr geworden.
Und ich fand es gut. Endlich wird mal was unternommen, um aufmerksamkeit zu erregen.
Mein Vorschlag wäre, das Ganze wöchentlich zu wiederholen.
Und gleichzeitig, allen, die durch solche blockaden betroffen sind, Zettel auszuhändigen, mit denen sie sich in wiesbaden beschwren können. Eben über die geplante Studiengebühr.
Kassandra24