Vor allem da wird angesetzt, wo der Widerstand kalkulierbar, beherrschbar scheint und ist. Und ganz bewusst setzt die Landesregierung dabei auch auf Vorurteile. Kaum zufällig weist der Sprecher der Landesregierung heute darauf hin, dass Langzeitstudenten, die den Steuerzahler 25 Semester in Anspruch nehmen einen finanziellen Beitrag leisten müssten. Und dass Beamte mehr arbeiten - das regt die Volkseele nun wahrlich nicht auf. Ein ebenso wohlkalkuliertes wie perfides Spiel: Sparen mit einem gehörigen Schuss Populismus. [via hr online]
Denn so wird Politik gemacht. Eine Politik der Fehlinformation, Verfremdung und Lüge. Interessant auch die Tatsache, dass Koch, Corts und Konsorten in letzter Zeit immer wieder und wieder das Bild eines Langzeitstudenten mit 20-25 Semestern auf dem Buckel konstruieren. Tatsache ist, dass es die allermeisten StudentInnen bereits ab dem 13. Semester betreffen wird (Und da landet man dank der miserablen Studienbedingungen an viele Hochschulen weitaus schneller als man denkt). Und aufgrund der Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen wissen wir, dass mindestens 40% dieser Leute gar nicht in der Lage sein werden die Gebühren zu zahlen und dann erstmal auf der Strasse sitzen. Aber anscheinend müssen die ehrenwerten Herren unserer Landesregierung zu immer mehr Polemik greifen damit ihnen wenigstens der konservative Mob auf dem Dorfe noch zuhört. Die sogenannten Mehrverdiener im schönen Hessenland hingegen wissen sehr wohl was hier geschieht, sie wählen bewusst diese Lüge, zum Zwecke ihrer persönlichen Bereicherung auf Kosten der Zukunft anderer.
Wo wir bei Klischees sind: Wenn jemand bei den Diäten sparen wollen würde, dann wären sicher 99% der Hessen dafür :)
Btw: Ich wäre mit Gebühren evtl. einverstanden, wenn die Landesregierung nur an Ikea-Möbeln arbeiten würde!
Da dieser zweite Fall aber nie, wirklich nie eintreten wird, lehne ich den ersten Fall ab!