Bildung für Alle ermöglichen - statt Panzer, diese Forderung ist immer wieder neu. Viele haben sie schon als Utopie abgehakt. Genauso abwägig erscheint es auf den ersten Blick, Bildung mit Panzern zu verknüpfen. Das interdisziplinäre Projekt, Rüstungsindustrie in friedliche Produktion umzuwandeln, verknüpft den aktiven Uni-Streik mit der Bewerbung Kassels zur europäischen Kulturhauptstadt 2010. Abwegig? - hier ein paar Stichworte, die die Diskussion anstoßen sollen.

1.
Das alleinige Privileg zur Herstellung von Kanonen, Glocken, Feuerspritzen erhielt ursprünglich die Firma Henschel von Landgraf Friedrich II zu Hessen im Jahre 1785.
Auf der normativen Grundlage des landgräflichen Rechtsinstitutes wurde eine Infrastruktur für die Rüstung entwickelt. Das war die Voraussetzung zur Weiterentwicklung modernster Rüstungsindustrie für das 19. und 20. Jahrhundert im Zentrum Deutschlands.
Heute werden die Panzerhaubitze 2000 und diverse andere Kriegsfahrzeuge in Kassel produziert.

2.
Wir sind alle aufgefordert, im Interesse der Menschen Initiative zu ergreifen, um aus dem Trauma des Krieges friedliche Perspektiven für die Stadt Kassel im europäischen Kontext zu entwickeln.

3.
Die Vereinten Nationen erklären den Zeitraum 2001 - 2010 zur „Internationalen Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit zugunsten der Kinder der Welt“.
Das Aktionsprogramm sieht vor:
a. Förderung der allgemeinen und vollständigen Abrüstung unter strenger und wirksamer internationaler Kontrolle, unter Berücksichtigung der von den Vereinten Nationen auf dem Gebiet der Abrüstung festgelegten Prioritäten;
b. gegebenenfalls Heranziehung der einer Kultur des Friedens förderlichen Erfahrungen aus Rüstungskonversionsmaßnahmen in einigen Ländern der Welt
(aus der UN-Resolution: Maßnahmen zur Förderung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit - A/RES/53/243).

4.
Die europäische Agenda 21 unterstützt Rüstungskonversionsprojekte.

# Freitag, 28. November 2003, 17:00, von aoxomoxoa in Kassel

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